Leichte Beine in 5 Schritten

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Sind Ihre Unterschenkel, Knöchel und Füße bei sommerlichen Temperaturen häufig geschwollen? Dann brauchen die Beinvenen Unterstützung. Lesen Sie hier, was den Gefäßen gut tut.   

Sommerwetter finden viele einfach herrlich. Doch wer Probleme mit schwachen Venen hat, kann der warmen Jahreszeit oft nicht so viel Positives abgewinnen. Denn bei hochsommerlichen Temperaturen nehmen typische Beschwerden wie Beinschmerzen, Schwellungen und Schweregefühle meist zu. Das liegt daran, dass sich die Blutgefäße bei Hitze erweitern und die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Diese Klappen im Gefäßinneren funktionieren wie Rückschlagventile: Sie sorgen dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt – aufwärts, zurück zum Herzen. Schließen die Venenklappen nicht mehr ordnungsgemäß, versackt das Blut in den Beinen, und Flüssigkeit kann ins Gewebe austreten. 

Geschwollene Knöchel, schwere Beine, ausgeprägte Besenreiser und Krampfadern: Diese Symptome können auf eine behandlungsbedürftige Venenerkrankung hinweisen. Eine Untersuchung der Gefäße sorgt für Klarheit, zum Beispiel bei einem auf Venenleiden spezialisierten Facharzt (Phlebologe). Im Anfangsstadium kann eine Venenschwäche oft konservativ behandelt werden – mit Maßnahmen, die den Beingefäßen die Arbeit erleichtern. Welche Therapie im Einzelfall erforderlich ist, entscheidet der Arzt. Generell ist es jedoch wichtig, die Venen im Alltag Schritt für Schritt zu entlasten und zu unterstützen 

Schritt 1: In Bewegung kommen

Ein bewegter Lebensstil und Sport bringen die Beinmuskulatur auf Trab. Das ist vorteilhaft, weil die Muskelaktivität den Rücktransport des Blutes unterstützt. Gut geeignet sind Sportarten wie Walking, Wandern, Radfahren und Schwimmen, aber auch spezielle Venengymnastik bietet sich an. Am besten mehrmals pro Woche trainieren! Und generell gilt: Jeder zusätzliche Schritt tut den Venen gut. Treppe statt Aufzug, Spaziergang statt Gartenstuhl, Rad statt Auto – es gibt viele Möglichkeiten, sich Tag für Tag mehr zu bewegen. 

Schritt 2: Übergewicht abbauen

Übergewicht ist ein Risikofaktor für Venenerkrankungen. Schon in jungen Jahren leiden viele übergewichtige Menschen unter Beinbeschwerden. Auch den Gefäßen zuliebe ist es also ratsam, überflüssigen Kilos den Kampf anzusagen. Die Kombination aus gesunder, kalorienverminderter Kost und mehr Bewegung führt langsam, aber stetig ans Ziel. Wer deutlich zu viel wiegt, sollte sich ernährungsmedizinisch beraten lassen. Generell günstig: Viel kalorienarmes Obst, frisches Gemüse und knackige Salate essen. Wasser sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sind perfekte Durstlöscher – und gut für die schlanke Linie.  

Schritt 3: Druck machen 

Hat der Arzt eine Venenschwäche festgestellt, kann er Kompressionsstrümpfe verordnen, die es in unterschiedlichen Druckklassen und Ausführungen gibt. Die medizinischen Spezialstrümpfe üben einen genau definierten Druck auf die erweiterten Venen aus. Dadurch werden die Gefäße zusammengedrückt, die Venenklappen können wieder besser schließen, der Blutrückfluss wird erleichtert. Weil Kompressionsstrümpfe die Symptome einer Venenschwäche effektiv lindern können, ist es wichtig, sie regelmäßig zu tragen – auch im Sommer!  

Schritt 4: Pflanzenkraft nutzen 

Pflanzliche Venenmittel zum Einnehmen gibt es in der Apotheke. Sie können die Venen unterstützen, indem sie die Gefäßwände stabilisieren und abdichten. Dadurch lassen Beinbeschwerden wie Schwellungen und Schmerzen nach. Bewährt haben sich zum Beispiel Tabletten und Kapseln mit Extrakten aus Rosskastaniensamen, rotem Weinlaub oder Mäusedornwurzelstock. Damit die Pflanzenmedizin optimal wirkt, muss sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ergänzend können Venencremes und kühlende Gele für ein besseres Beingefühl sorgen. Und auch wer Kompressionsstrümpfe tragen muss, kann durch die pflanzlichen Arzneimittel profitieren. Bitte lassen Sie sich in der Apotheke beraten.

Schritt 5: Für Entlastung sorgen 

Ob am Arbeitsplatz oder in der Freizeit, zu Hause oder unterwegs: Unsere Venen freuen sich über eine pflegliche Behandlung und über Entlastung, vor allem bei Hitze. Gegen Schwellungen und Schweregefühle hilft es, die Beine öfter hochzulegen. Auch kalte Güsse und Wassertreten à la Kneipp sind top. Zudem gilt: Im Alltag möglichst flache, bequeme Schuhe tragen, in denen die Füße beim Gehen ganz natürlich abrollen können. Wer lange sitzen muss, sollte die Beine nicht ständig übereinanderschlagen. Zwischendurch sind kleine Bewegungspausen eine echte Wohltat. Also: Den Sitzmarathon immer wieder unterbrechen, aufstehen und ein paar Schritte laufen. Auch Fußgymnastik hält die Venen fit.

Beine hoch und entlasten – das tut den Venen gut.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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