Weihrauch: Heilsames Harz

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Weihrauch hat nicht nur einen einnehmenden Duft, sondern wird seit langem auch als Heilmittel genutzt.

Wenn von Weihrauch die Rede ist, denkt fast jeder gleich an Weihnachten und Kirchenbesuche. Kein Wunder, denn das Baumharz gehörte neben Myrrhe und Gold zu den Gaben der Heiligen Drei Könige an das Jesuskind. Und katholische Messen ohne Weihrauchkessel, aus dem der typische, intensive Duft durch die Kirche strömt? Undenkbar!

Wo der Weihrauch wächst

Weihrauch (pharmazeutisch: Olibanum) ist das natürliche Harz des strauchartigen Weihrauchbaumes. Die anspruchsvolle Pflanze gedeiht nur in wenigen Regionen der Erde, vor allem in den Trockengebieten um das Horn von Afrika, in Arabien und Indien. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen dem indischen Weihrauch (Boswellia serrata) und dem arabischen (Boswellia sacra), aber es sind noch viele weitere Arten bekannt.

Um das Olibanum zu gewinnen, wird die Rinde der Bäume angeritzt. Der austretende Pflanzensaft erstarrt an der Luft und bildet rot-gelbliche oder bräunliche Körner. Bei normaler Temperatur sind diese Körner fast geruchlos, erst beim Räuchern bzw. Verbrennen entsteht der bekannte, aromatische Weihrauchduft. Die erste Ernte ergibt meist minderwertiges, dunkles Harz. Erst das zweite oder dritte Anritzen des Baums liefert einen Saft in guter Qualität, der in fast klaren „Tränen“ auskristallisiert.

Seit Urzeiten geschätzt

Weihrauch verfügt nicht nur über einen einnehmenden Duft, sondern auch über heilsame Kräfte. Das wussten schon die alten Ägypter, die das Harz als aromatisches und entzündungshemmendes Räuchermittel und zur Desinfektion verwendeten. Bei uns war die heilende Wirkung des Weihrauchs bis ins Mittelalter bekannt, auch die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen setzte ihn ein. In der Neuzeit rückte das Naturheilmittel dann mehr und mehr aus dem medizinischen Bewusstsein – blieb jedoch eng verknüpft mit der Religion.

Stark gegen Entzündungen 

Erst in den letzten Jahrzehnten gelang dem Weihrauch bei uns sein medizinisches „Comeback“. Aus gutem Grund, denn mittlerweile weiß die Wissenschaft, dass das Harz – neben ätherischen Ölen und Gerbstoffen – auch sogenannte Boswellia-Säuren enthält, die über eine entzündungshemmende Wirkung verfügen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die wertvollen Substanzen vor allem bei chronischen Entzündungsprozessen hilfreich sein können. Deshalb gehören rheumatoide Arthritis und andere chronische Gelenkentzündungen, aber auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Neurodermitis zu den Einsatzgebieten von Weihrauch-Extrakten.

Der Weihrauchbaum wächst nur in wenigen Regionen der Erde.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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