Aktiv trotz schwacher Blase

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Aktiv trotz schwacher Blase

 

Eine Blasenschwäche ist kein Grund, auf ein aktives Leben zu verzichten. Auch größeren Reisen steht meist nichts im Wege. Eine gute Urlaubsplanung und die richtigen Hilfsmittel sorgen unterwegs für Sicherheit.

 

Menschen mit Harninkontinenz schrecken mitunter davor zurück, auf Reisen zu gehen. Denn groß ist die Furcht, unterwegs keine Toilette zu finden oder das stille Örtchen nicht rechtzeitig zu erreichen. Schon der Gedanke an einen Stau auf der Autobahn oder eine lange Warteschlange vor dem öffentlichen WC ist für Betroffene der blanke Horror. Auch lange Busreisen oder Stadtführungen können zur Qual werden. Um sich diesen Situationen gar nicht erst auszusetzen, bleiben viele Menschen mit Blasenschwäche lieber gleich zu Hause.  

 

Natürlich:

Die Angst vor Toilettenstress, vor peinlichen und demütigenden Momenten ist verständlich. Doch auf der anderen Seite stellt der Verzicht aufs Reisen – und womöglich auch auf andere Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände – einen erheblichen Verlust an Lebensqualität dar. Alles das ist schade. Und zum Glück auch gar nicht erforderlich! Denn mit entsprechender Vorbereitung ist trotz schwacher Blase fast jede Form des Urlaubs möglich. Eine gute Planung sorgt unterwegs für Sicherheit und dafür, dass man die Ferien entspannt und unbeschwert genießen kann.

 

Gut vorbereitet starten   

Zunächst ist es ratsam, mit dem behandelnden Arzt über die geplante Reise zu sprechen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Blasenschwäche mit Medikamenten behandelt wird, die der Mediziner vor dem Urlaub in ausreichender Menge für die gesamte Feriendauer verordnen muss. Auch Reisen in exotische, tropische oder heiße Gefilde erfordern eine reisemedizinische Beratung.   

 

Am wohlsten fühlen sich viele Menschen mit Harninkontinenz meist, wenn es mit dem eigenen Auto in die Ferien geht – und sie Pausen selbst planen können. Mit den meisten Navigationsgeräten lassen sich die nächstgelegenen Raststätten rasch finden, auch Toiletten-Apps lotsen schnell zum Ziel. Münzgeld für die öffentliche Toilette sollte man griffbereit im Portemonnaie haben.

 

Bei Bahn- und Flugreisen ist es empfehlenswert, einen Platz nahe der Toilette zu reservieren. Und wer mit dem Bus in den Urlaub fährt, sollte sich beim Reiseveranstalter erkundigen, ob die Bustoilette uneingeschränkt genutzt werden kann. Klar, dass jede reguläre Pause mit einem (vorsorglichen) Toilettenbesuch verbunden werden sollte.

 

Hilfsmittel ins Handgepäck

Ins Handgepäck gehören neben Inkontinenzeinlagen vorsichtshalber auch Ersatzunterwäsche und Einmalwaschlappen. Bei Flugreisen sollten zudem wichtige Medikamente, z. B. Arzneimittel, die der Arzt zur Behandlung einer Dranginkontinenz verordnet hat, im Handgepäck verstaut werden. Durchaus sinnvoll kann es sein, für die Reise Inkontinenzhilfen in höherer Saugstärke als normalerweise erforderlich einzupacken. Das sorgt vor allem auf längeren Fahrten oder bei unvorhersehbaren Verzögerungen für zusätzliche Sicherheit.  

 

Wer mit dem Auto reist, hat genug Stauraum, um auch größere Mengen an Inkontinenzhilfen transportieren zu können. Bei Bahnreisen kann es eventuell sinnvoll sein, einen Teil des Gepäcks vorauszuschicken. Und Flugreisende sollten klären, welche Regelungen für den Transport medizinscher Hilfsmittel gelten.

 

Trinken nicht vergessen  

Um die Blase nicht zu belasten und häufige Toilettengänge zu verhindern, trinkt manch einer im Urlaub vorsorglich extrem wenig. Doch zu wenig Flüssigkeit kann sich negativ auf den gesamten Körper auswirken. Deshalb ist es wichtig, auch unterwegs auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. Als Faustregel gilt: Je heißer es am Ferienziel ist und je stärker man ins Schwitzen kommt, umso mehr Flüssigkeit braucht der Körper.  

 

Hilfe suchen – Hilfe finden

 

Gut behandelbar:

Blasenschwäche kann in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden, zum Beispiel mit Beckenbodengymnastik, Toilettentraining und Medikamenten. Gehen Sie deshalb unbedingt zum Arzt und sprechen Sie offen über Ihr Problem. Nur dann kann Ihnen geholfen werden! 

 

Der Apotheker weiß Rat:

Spezielle Inkontinenzhilfen wie Einlagen, Vorlagen und Einmalslips gibt es in unterschiedlichen Saugstärken in der Apotheke. Herkömmliche Damenbinden sind bei Blasenschwäche ungeeignet. Das Apothekenteam berät Sie kompetent und diskret.

 

Unterstützung aus der Natur:

Pflanzliche Präparate mit Heilpflanzen wie z. B. Arzneikürbis, Hopfen, Gewürzsumach und Goldrute können die Blasenfunktion stärken und bei einer Reizblase Linderung verschaffen. Der Apotheker weiß, ob die Einnahme sinnvoll sein kann. 

 

 

Quelle:  www.ratgebergesund.de