Einsamkeit ist gefährlicher als Übergewicht

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Einsamkeit ist gefährlicher als Übergewicht

 

Immer mehr Menschen leben alleine. Fehlen dann auch noch soziale Kontakte, macht sich Einsamkeit breit – offenbar mit gravierenden Folgen für die Gesundheit. Einsamkeit und soziale Isolation könnten für die Gesundheit sogar gefährlicher sein als Übergewicht. Anlass zu dieser Annahme liefern zwei Meta-Analysen aus den USA.

Die erste Analyse, in die 148 Studien mit mehr als 300.000 Teilnehmern eingegangen waren, zeigte, dass soziale Bindungen mit einem 50 Prozent niedrigeren Risiko für einen vorzeitigen Tod in Zusammenhang standen. Dies berichtete Julianne Holt-Lunstad, Psychologie-Professorin an der Brigham Young University, auf der Jahrestagung der American Psychological Association in Washington. Die zweite Analyse beinhaltete 70 Studien mit über 3,4 Millionen Personen aus Nordamerika, Europa, Asien und Australien. Hier fanden die Forscher heraus, der Einfluss von sozialer Isolation auf die Sterberate sogar den Effekt anderer Risikofaktoren wie etwa Fettleibigkeit überstieg.

Nach Meinung der Wissenschaftlerin sollte der Forschung in diesem Bereich eine größere Priorität eingeräumt und mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Sinnvoll könnte zum Beispiel ein Training der sozialen Fähigkeiten bei Schulkindern sein oder dass Ärzte bei Untersuchungen auch die Frage nach soziale Verbindungen im Rahmen medizinischer Untersuchungen stellen. Darüber hinaus könnten Maßnahmen helfen, die Menschen auf den Ruhestand vorbereiten, da viele soziale Bindungen mit dem Beruf zusammenhingen. Die Forscher sind sich einig: Mit anderen Menschen sozial verbunden zu sein, ist ein fundamentales menschliches Bedürfnis, das sowohl für das Wohlbefinden als auch für die Lebensdauer wichtig ist.

 

 

Quelle: aponet.de