Wund- und Augenpflege bei Hund, Katze, Kaninchen & Co.

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Kleinere Blessuren bei Hunden, Katzen, Kaninchen und anderen Kleintieren können in der Regel vom Halter selbst versorgt werden. Apotheker Dr. Wolfgang Bucke nennt die 6 wichtigsten Maßnahmen für eine sachgerechte Wundversorgung.

1. Wunde prüfen

Ist die Wunde sehr groß und tief oder kommt die Blutung nicht zum Stillstand, sollten Tierhalter sofort einen Tierarzt aufsuchen. Oberflächliche und kleinere Blessuren können selbst versorgt werden.

2. Fell kürzen

Zunächst sollte das Fell rund um die Wunde mit einer kleinen Schere aus der Apotheke, die zuvor desinfiziert wurde, gekürzt werden. Wichtig ist, dass die Haare so weit geschnitten werden, dass sie die Wunde nicht verkleben können.

3. Reinigen und Desinfizieren

Tierhalter sollten die Wunde mit lauwarmem Trinkwasser spülen, um Verschmutzungen wie Sand oder Erde auszuwaschen. Kleine Fremdkörper wie Gras, Heu oder Steinchen am besten vorsichtig mit einer desinfizierten Pinzette entfernen und anschließend noch einmal nachspülen. Abschließend sollte die gereinigte Wunde mit einem Hautdesinfektionsmittel desinfiziert werden.

4. Abdecken

Oft heißt es, man solle Wunden nicht abdecken, damit sie nicht nässen, sondern trocknen können. Das ist so nicht richtig. Wunden sollten durch eine Abdeckung vor erneuten Verschmutzungen geschützt werden. Das Wundsekret, das sich unter der Abdeckung bildet, fördert durch Antikörper und Enzyme die Wundheilung. Zum Abdecken auf keinen Fall Watte benutzen. Geeignet sind Gazen, Wundtupfer und andere fusselfreie Stoffe. Da Pflaster bei Tieren nur schlecht halten, empfiehlt sich eine Fixierung mit einem Verband aus Mullbinden, die mit Pflaster von der Rolle fixiert werden.

5. Wundpflege

Um die Regeneration und Zellerneuerung gezielt zu fördern, die Haut geschmeidig zu halten und eine Narbenbildung zu verringern, sollte die Wunde konsequent gepflegt werden. Optimal sind hierfür Präparate, die eine spezielle, quervernetzte Hyaluronsäure enthalten und zur gezielten Unterstützung der Wundheilung bei Tieren entwickelt wurden. Sprays bieten dabei den Vorteil einer einfachen Hand-habung, bei der die Wunde nicht direkt berührt werden muss. Die Wundpflege sollte angewendet werden, bis die Haut vollständig geschlossen ist und sich neues Fell darüber gebildet hat.

6. Wundkontrolle

Die Wunde sollte täglich beobachtet werden. Bei starken Schwellungen, Rötungen, Wärme oder Eiter gilt es, sofort einen Tierarzt aufzusuchen!

Sonderfall Auge

Durch Pollen, Gräser, Sand, Einstreu und Heu können die Augen von Hunden, Katzen, Kaninchen und anderen Kleintieren gereizt, gerötet und trocken sein oder tränen. Hier hilft es, das Auge mit einem feuchten, sauberen, fusselfreien Tuch aus der Apotheke zu reinigen und anschließend mehrmals täglich ein speziell für Tiere entwickeltes Augenpflegegel mit Hyaluronsäure zu nutzen Wichtig: Bei Verletzungen des Auges sollten Halter ihr Tier unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen.

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