AUS für die Kopflaus

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Die winzigen Parasiten nisten sich gern im menschlichen Haar ein und laben sich dann am Blut unserer Kopfhaut. Gefährlich sind ihre Bisse zwar nicht – aber ganz schön lästig. Umso wichtiger, sich die Insekten schnell vom Halse zu schaffen.

Zunächst mal: Kopfläuse können jeden attackieren, unabhängig von der individuellen Körperhygiene. Ein Befall ist also nicht die Folge von Unsauberkeit, sondern vielmehr von vielfältigem sozialem Austausch. Die Schädlinge vermehren und verbreiten sich schnell, in erster Linie über Körperkontakt sowie über Textilien. Das ist auch der Grund, warum Kinder besonders häufig als Wirte dienen: In Krabbelgruppe, Kita und Grundschule kuscheln die Kleinen noch viel miteinander und tauschen Mützen und Schals, aber auch Plüschtiere gern aus. So können die Tiere einfach von einem zum anderen klettern und einen größeren Ausbruch verursachen. Herrscht in der Einrichtung Ihres Kindes »Läusealarm«, sollten Sie seinen Kopf – und sicherheitshalber auch die Häupter der anderen Familienmitglieder – zunächst gründlich kontrollieren. Da ausgewachsene Läuse nur zwei bis drei Millimeter groß und graubräunlich sind, ist es gar nicht so leicht, sie im Haar zu entdecken; noch schwieriger ist es mit den »Nissen« genannten Eiern, die deutlich kleiner sind und Kopfschuppen zum Verwechseln ähnlich sehen. 

Zweifach behandeln

»Ein spezieller Läusekamm aus der Apotheke erleichtert die Suche«, weiß Silke Megens, pharmazeutisch-technische Assistentin. Mit dem engzinkigen Kamm die befeuchteten Haare Strähne für Strähne vom Haaransatz in Richtung Haarspitzen sorgfältig durchkämmen und den Läusekamm anschließend auf einem weißen Küchentuch oder Papier ausstreichen. »Durch das Auskämmen lassen sich Kopfläuse, Larven und Nissen nicht nur besser entdecken, sondern auch entfernen«, erläutert die Expertin. »Das allein reicht jedoch meist nicht aus. Am wirksamsten ist die Kombi aus gründlichem Kämmen und einer lokalen Behandlung mit Wirkstoffen wie Pyrethroiden oder Dimeticon. Erstere töten die Läuse ab, indem sie deren Nervensystem angreifen. Bei Letzterem handelt es sich um ein Silikonöl, das die Tiere umhüllt, in ihre  Atemöffnungen eindringt und sie erstickt.« Eltern sollten sich in ihrer Vor-Ort-Apotheke nach einem gut wirksamen, verträglichen und für das Alter des Nachwuchses geeigneten Anti-Läuse-Mittel erkundigen.   

Hausputz? Nicht nötig

Acht bis zehn Tage nach der ersten Anwendung sollte die Behandlung wiederholt werden, um eventuell nicht »erwischte« Nissen oder nachgeschlüpfte Larven ebenfalls zu  beseitigen. Ein Großputz der Wohnung ist nicht erforderlich: Das Waschen benutzter Bettwäsche, Schlafanzüge, Kleidung und Handtücher bei 60 Grad sowie die gründliche Reinigung von Kämmen, Bürsten und Haarspangen mit heißem Wasser und Seife genügen. »Kuscheltiere und Textilien, die nicht bei 60 Grad gewaschen werden dürfen, können Sie drei Tage in einer verschlossenen Plastiktüte lagern«, empfiehlt die PTA. »Da eine Laus ohne menschliches Blut maximal zwei Tage überleben kann, ist die Gefahr dann gebannt.« 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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