Früherkennung rettet Leben

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Kaum eine Vorsorge ist bislang so erfolgreich wie die zur Früherkennung von Darmkrebs. Wir müssen sie nur nutzen! 

Jährlich erkranken etwa 60.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs – bei Frauen ist er der zweithäufigste bösartige Tumor, bei Männern der dritthäufigste. Die gute Nachricht: Darmkrebs ist zu 90 bis 100 Prozent heilbar, wenn er frühzeitig erkannt wird! Die schlechtere: Nur knapp 40 Prozent der Berechtigten nutzen Vorsorgeangebote wie die Darmspiegelung. Dabei können regelmäßige Checkups Leben retten.

Post von der Kasse

Ab 50 Jahren steigt das Darmkrebsrisiko, und gesetzlich Versicherte werden dann alle fünf Jahre von ihrer Krankenkasse über die kostenlose Vorsorge informiert und dazu eingeladen. So steht jedem zwischen 50 und 54 Jahren jährlich ein Stuhltest zu. Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren können sich auch für eine Darmspiegelung entscheiden – zweimal im Abstand von zehn Jahren. Alternativ ist ab 55 alle zwei Jahre ein Stuhltest vor­gesehen. Gut zu wissen: Versicherte, die noch keine Post erhalten haben, sind dennoch berechtigt!

Jährlicher Stuhltest

Darmtumore entstehen fast immer aus gutartigen Polypen, die gelegentlich bluten. Diese Krebsvorstufen lassen sich mit einem Test auf verborgenes Blut im Stuhl nachweisen. Dafür gibt es ein Test-Kit, mit dem man Stuhl in der Toilette auffangen und eine winzige Probe hygienisch entnehmen kann. Sie wird im Labor untersucht. Das Ergebnis ist allerdings nicht absolut sicher. So können beispielsweise Hämorrhoiden für falschen Alarm sorgen. Auffällige Befunde werden mit einer Darmspiegelung abgeklärt – der sichersten Früherkennungsuntersuchung, die bei Bedarf zugleich Behandlung ist.

Spiegelung ohne Stress

Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird über den After ein Schlauch mit einer Mini-Kamera und winzigsten OP-Werkzeugen eingeführt. Damit können selbst kleinste Winkel ausgeleuchtet und verdächtige Polypen gleich schmerzlos entfernt werden. Damit das funktioniert, muss der Darm am Vortag gründlich gereinigt werden. Beide Prozeduren sind längst nicht so unangenehm, wie befürchtet: Für die Darmreinigung gibt es sanft wirksame Trinklösungen, und die etwa dreißigminütige Spiegelung selbst »verschläft« man in einer Dämmernarkose. Die Vorsorge erfolgt ambulant bei einem Magen-Darm-Spezialisten. Sie steht nur alle zehn Jahre an, weil es sehr lange dauert, bis aus Darmpolypen Krebs entstehen kann. Wichtig: Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Darmkrebs­fällen in der Familie besteht erhöhtes Risiko. Dann übernimmt die Krankenkasse frühere und häufigere Spiegelungen.   

Gut informiert über Darmkrebs 

Deutsche Krebshilfe, www.krebshilfe.de 

(Suchwort Darmkrebs)

Krebsinformationsdienst Beratungstelefon 

0800 4203040 (täglich 8–20 Uhr) Informationsblatt »Darmkrebs-Früherkennung« 

unter www.krebsinformationsdienst.de

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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