Unbeschwert nach draußen

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Der Frühling lockt ins Freie. Spielen in der Natur fördert die gesunde Entwicklung Ihres Kindes, birgt aber auch eine besondere Gefahr: Zecken.

Sie lauern nicht nur im Wald. Längst haben Zecken unsere Gärten und Stadtparks erobert. Dort sitzen sie bei milden Temperaturen – schon ab sieben Grad – im hohen Gras, im Gebüsch und im Blumenbeet. So winzig diese kleinen Spinnentiere auch sind, umso größer ist die Gefahr, die von ihnen ausgeht. 

FSME-Impfung auch für Kinder

Zecken ernähren sich von Blut – von unserem Blut. Während sie – meist zunächst unbemerkt – saugen, können sie Krankheiten übertragen. Insgesamt 50 verschiedene Erreger können sie in sich tragen und durch ihren Stich weitergeben. Darunter sind FSME-Viren, die eine Hirnhautentzündung – man sagt auch Frühsommer-Meningoenzephalitis – auslösen können, und Borreliose-Bakterien. Gegen FSME gibt es einen Impfstoff, den das Robert Koch-Institut all denen empfiehlt, die in einem Risikogebiet wohnen oder dort Urlaub machen möchten, etwa in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Thüringen und Sachsen. Kinder können den Piks schon ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bekommen. 

Und was schützt vor Borreliose?

Gegen die Lyme-Borreliose gibt es leider keine vorsorgliche Spritze. Bei dieser Erkrankung, die meist unspezifisch mit Erkältungssymptomen beginnt, im späteren Verlauf aber Gelenke, Nerven, schlimmstenfalls das Herz betreffen kann, hilft nur ein Antibiotikum. Ein erstes Anzeichen für eine Infektion ist oft die sogenannte Wanderröte. Stellen Sie also eine kreisrunde Hautveränderung rings um die Einstichstelle fest, gehen Sie schnellstmöglich zum Arzt. Besser noch, Sie schützen sich und Ihre Familie vor Zecken durch ganz bestimmte Maßnahmen – vor allem dann, wenn Ihre Kinder viel draußen in der Natur unterwegs sind. 

Zecken verschrecken 

Festes Schuhwerk und lange Hosen sind ein erster wichtiger Schritt, um Zecken fernzuhalten. Ziehen Sie zudem die Strümpfe über die Hosenbeine – auch wenn’s unschön aussieht. Wappnen Sie sich außerdem immer mit einem Anti-Zecken-Mittel aus Ihrer Apotheke. Der Wirkstoffklassiker Icaridin bietet Schutz für mehrere Stunden, für die Kleinsten bieten sich Produkte mit Extrakten aus Zitroneneukalyptus an. Nach dem Spielen im Freien sollten Sie – trotz aller Vorsicht – unbedingt den Körper nach dem Gemeinen Holzbock absuchen. Bevorzugte Regionen sind Kniekehlen, Achselhöhlen und Lenden, bei Kindern auch der Haaransatz und der Kopfbereich im Allgemeinen. Zecken entdeckt? Entfernen Sie sie sofort mithilfe einer Zeckenkarte oder -zange. Getragene Kleidung gut ausschütteln und heiß waschen. Temperaturen unter 40 Grad überleben Zecken nämlich leider spielend.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Robert Kneschke – stock.adobe.com