Dentale Erosionen

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Bei einer dentalen Erosion liegt ein Abbau der Zahnhartsubstanz vor. Defekte am Zahnschmelz und Zahnbein nehmen nicht nur bei Kleinkindern, sondern auch bei Erwachsenen zu. Anders als bei Karies, wo die Zahnhartsubstanz durch Bakterien geschädigt wird, entstehen dentale Erosionen, wenn die Zähne in Kontakt mit Säuren (oft in Nahrungsmitteln oder Getränken) gekommen sind.  

Welche Symptome können auftreten?

Meist treten zunächst keine Beschwerden auf. Es kommt zu einem oberflächlichen Schmelzverlust. Liegt das Zahnbein frei, reagieren die Zähne empfindlich auf Temperaturunterschiede und es kommt zu Schmerzen. Im weiteren Verlauf verlieren die Zähne weiter an Substanz und werden kürzer. Bei fortgeschrittenen Zahnerosionen ragen sogar Zahnfüllungen über die benachbarte Zahnsubstanz hinaus. Die Zähne haben Dellen und Mulden und stellen eine ästhetische Beeinträchtigung dar. Daher sollten Erosionen frühzeitig behandelt werden.

Mögliche Ursachen von Erosionen an Zähnen

Eine häufige Ursache von dentalen Erosionen außen an den Zahnvorderseiten ist der übermäßige Konsum von säurehaltigen Lebensmitteln (Obst, essighaltige Soßen) und Getränken (Softdrinks, saure Fruchtsäfte). Besonders beim schluckweisen Trinken oder Saugen sind die Zähne häufig lange den Säuren ausgesetzt. Das Führen eines Ernährungstagebuchs über einige Tage kann bei der Diagnostik helfen.

Auch eine beruflich bedingte Säureexposition kann vorliegen (z. B. bei Weintestern, Wettkampfschwimmern). Zudem können manche Medikamente den Speichelfluss hemmen und damit die Säurewirkung verstärken. Ebenso können Essstörungen mit häufigem Erbrechen wie z. B. Bulimie (Ess-Brecht-Sucht) zum Abbau der Zahnhartsubstanz vor allem an den Rückseiten der Zähne führen. Die körpereigene Magensäure bewirkt dann die Erosionen.

Therapie bei dentalen Erosionen

Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Bei ernährungsbedingten Abrasionen sollte eine Ernährungsumstellung erfolgen mit einem weitgehenden Verzicht auf säurehaltige Getränke und Lebensmittel. Milch und Milchprodukte sind zwar saure Lebensmittel, enthalten aber Calcium und Phosphat und gelten als unbedenklich. Obst kann daher zusammen mit Milchprodukten verzehrt werden. Nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln sollten die Zähne zudem nicht direkt geputzt werden, um Abrasionen zu vermeiden. Warten Sie lieber eine halbe Stunde ab. Liegen Magenprobleme und Essstörungen als Ursache vor, sollten diese mit einer passenden Therapie von einem Facharzt behandelt werden.  

Bei leichten Erosionen kann Ihr Zahnarzt die Zahnflächen versiegeln oder eine Fluoridierung vornehmen, die den Zahn vor Säureangriffen schützt. Zahnpflegeprodukte wie fluoridhaltige Zahnpasten oder Mundspüllösungen können ebenfalls helfen. Fortgeschrittene Zahnerosionen kann Ihr Zahnarzt z. B. mit Füllungen, Veneers, In- und Onlays, Kronen und Brücken aus verschiedenen Materialien behandeln. Funktion und Ästhetik der Zähne werden so wiederhergestellt.

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