Keine Chance für Karies

druckendruckenvorlesen vorlesen

Keine Chance für Karies

Die gefürchtete Zahnfäule ist kein Schicksal. Gründliche Zahnpflege, vollwertige Ernährung und regelmäßige Check-ups beim Zahnarzt beugen Karies vor.

Autsch! Ein Loch im Zahn kann schlimme Schmerzen verursachen. Die Ursache der Misere hat einen Namen: Karies, vielen besser als Zahnfäule bekannt. Wird der Zahnarzt der „faulen Stelle“ mit dem Bohrer zu Leibe rücken? Schon beim Gedanken an Spritze und Bohrgeräusche bekommt manch einer weiche Knie. Besser also, der Karies vorzubeugen – und den Zahnarzt nur aufsuchen zu müssen, damit er dabei unterstützt.

Schuld an der weit verbreiteten Krankheit sind in erster Linie unzureichende Zahnpflege und falsche Essgewohnheiten. Aus Nahrungsresten bildet sich Zahnbelag, Bakterien, die in unserer Mundhöhle beheimatet sind, siedeln sich auf diesem Nährboden an und bilden einen fest haftenden Biofilm; Zahnmediziner sprechen von Plaque.

Fleißig machen sich die Bakterien ans Werk und verwandeln Zucker aus der Nahrung in Säure. Diese greift den Zahnschmelz an und verändert außerdem das natürliche Gleichgewicht in der Mundflora: Nützliche Bakterien werden verdrängt, schädliche gewinnen die Oberhand und schon ist es passiert: Der Lochfraß am Zahn beginnt.

Kauen gegen Karies

Doch so weit muss es nicht kommen, denn vor Karies kann man sich schützen. Zum einen durch eine gesunde, zahnfreundliche Ernährung, die schädlichen Bakterien wenig „Futter“ liefert. Zur Zahngesundheit trägt gründliches Kauen ganz wesentlich bei. Wer reichlich Vollkornbrot isst und zwischendurch Rohkost wie Möhren und Kohlrabi knabbert, muss immer wieder kräftig zubeißen. Gut so, denn das Kauen kurbelt die Speichelproduktion an und sorgt dafür, dass schädliche Säuren neutralisiert werden.

Schlecht für die Zähne, das weiß bei uns schon jedes Kind, sind hingegen zuckerreiche Lebensmittel – vor allem dann, wenn die Zähne ständig mit ihnen in Kontakt kommen. Die gute Nachricht für Schleckermäuler: Schokolade, Weingummi & Co. müssen nicht gänzlich aus dem Leben verbannt werden. Wichtig ist nur, sie mit Bedacht zu verzehren. Experten raten den Zähnen zuliebe: Süßkram am besten in einer Portion direkt nach einer Hauptmahlzeit vertilgen und anschließend die Zähne putzen. Schlecht für die Zähne ist es, über den Tag verteilt immer wieder zu naschen oder süße Softdrinks wie Limo und Eistee zu trinken. Besser für die Zähne als herkömmliche „Zuckerbomben“ sind Süßwaren, auf denen das Kennzeichen „Zahnmännchen mit Schirm“ prangt.

Schutzfaktor Fluorid

Um Karies vorzubeugen, kommt es zudem auf eine systematische Zahnpflege mit dem richtigen Handwerkszeug an. Basis ist regelmäßiges, gründliches Zähneputzen mit einer hochwertigen Zahnbürste und einer fluoridhaltigen Zahncreme. Fluorid kann in den Zahnschmelz eindringen und dort gebunden werden. So stärkt das Spurenelement den Zahnschmelz und schützt vor Karies. Das haben zahlreiche Studien bestätigt. Für Kleinkinder gibt es spezielle Kinderzahncremes mit geringem Fluoridgehalt, für Kinder von sechs bis zwölf Jahren wird Junior-Zahncreme angeboten. Der Apotheker kennt sich aus und kann die altersgerechte Zahnpasta für jedes Familienmitglied empfehlen.

Zu den wichtigsten Zahnpflegeutensilien gehören – neben Zahnbürste und -creme – vor allem Spezialreiniger für die schwer zugänglichen Zahnzwischenräume, z. B. Zahnseide in unterschiedlichen Ausführungen, aber auch Interdentalbürsten für weniger enge Zwischenräume. Die Mundhygiene gekonnt unterstützen können Mundspülung, Munddusche und Zungenschaber. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.

Kontrollen beim Zahnarzt

Um Zähne und Zahnfleisch vor Erkrankungen zu schützen, sind zudem regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt unerlässlich. Auch wenn alles in Ordnung zu sein scheint, sollten Sie alle sechs Monate ein Check-up in der Zahnarztpraxis wahrnehmen, damit Problemzonen in der Mundhöhle möglichst früh erkannt werden und Zahnfäule erst gar nicht entsteht. Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung kann der Zahnarzt hartnäckige bakterielle Beläge besonders gründlich entfernen – damit Karies keine Chance hat.

Putztipps für die ersten Zähnchen

Schon Milchzähne müssen gründlich gereinigt werden, um sie vor Karies zu schützen. Unsere Tipps:

  • Die ersten Zähnchen in Babys Mund sollten behutsam mit einer Babyzahnbürste gereinigt werden. Ab wann Kinderzahncreme auf die Bürste kommt, sollten Eltern mit dem Kinder- oder dem Zahnarzt besprechen.
  • Für kleine Putzanfänger gut geeignet sind Zahnbürsten mit dickem Griff und kurzen, weichen Borsten.
  • Auch wenn Kinder am liebsten alles alleine machen: Bis ins Grundschulalter sollten Eltern die Zähne noch einmal nachputzen.

Bildnachweis: ©Wayhome Studio – stock.adobe.com