Mini-Implantate – ein Überblick

druckendruckenvorlesen vorlesen

Zahnimplantate können verlorenen gegangene Zähne bzw. Zahnwurzeln ersetzen und bieten Prothesen eine stabile Befestigung. Klassische Implantate bestehen meist aus drei Teilen: dem Implantatkörper (im Knochen verankerte künstliche Zahnwurzel), dem Halsteil und der darauf befestigten Krone. 

Falls eine größere Operation nicht möglich oder der Kieferknochen stark abgebaut ist, können Miniimplantate eine Alternative zu herkömmlichen Vollimplantaten darstellen. Sie werden vor allem zur Fixierung einer Vollprothese im zahnlosen Kiefer genutzt. Denn lockere Prothesen können mitunter schmerzhafte Druckstellen verursachen.  

Was sind Mini-Implantate?

Mini-Implantate sind deutlich kürzer als herkömmliche Implantate und sie haben einen schmalen Durchmesser von 1,8 mm bis 3 mm. Sie werden in einem Stück gefertigt. In einem kleinen Eingriff beim Zahnarzt oder Implantologen werden die Mini-Implantate in den Kieferknochen eingeschraubt. Direkt nach der Behandlung kann eine provisorische Prothese aufgesetzt werden. Mini-Implantate sind im Ober- und Unterkiefer geeignet. 

Vorteile von Mini-Implantaten

Sie sind eine gute Alternative, wenn herkömmliche Implantate nicht eingesetzt werden können, weil z. B. der Kieferknochen zu stark abgebaut ist. Ebenfalls sind sie gut geeignet, wenn besonders schmale Zahnlücken geschlossen werden sollen. Da durch den minimalinvasiven Eingriff nur eine sehr kleine Wunde entsteht, erfolgt die Wundheilung wesentlich schneller als bei herkömmlichen Zahnimplantaten. 

Die kurzen Implantate fixieren vor allem Vollprothesen und können direkt im Anschluss an die Behandlung belastet werden. Zur Reinigung kann der Zahnersatz herausgenommen und anschließend wieder mittels einer Art Druckknopf eingesetzt werden. Da der Behandlungsaufwand geringer ist, sind Mini-Implantate zudem kostengünstiger als herkömmliche Implantate. 

Nachteile von Mini-Implantaten

Mini-Implantate sind weniger tief im Kiefer verankert und haben daher eine geringere Stabilität. Sie bieten weniger Halt als herkömmliche Implantate. Da starke Kräfte auf die Implantate einwirken, können sie sich lockern und sogar lösen. Daher sind sie für einzelne Zähne und Brücken weniger geeignet. Und vor allem nicht für die Frontzähne im Oberkiefer, die beim Abbeißen viel Halt brauchen. Hier sollten besser die größeren Vollimplantate eingesetzt werden, welche die entsprechende Stabilität ermöglichen.

Moderne Implantatsysteme haben die Möglichkeiten sehr erweitert. Prinzipiell kann heute bei einem Zahnverlust jeder Zahn ersetzt werden. Ihr Zahnarzt berät Sie gern zu den Optionen in Ihrem individuellen Fall. 

Bildnachweis: ©beeboys– stock.adobe.com