Sauberkeit für die Dritten

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Zahnpflege hört bei den Dritten nicht auf. So reinigen Sie herausnehmbaren Zahnersatz.

»Die dritten Zähne gehören genauso gepflegt wie die eigenen«, sagt Silke Megens, pharmazeutisch-technische-Assistentin in der Bahnhof-Apotheke Goch.»Wie ihre natürlichen Vorgänger sind sie nicht gegen Zahnbelag und Verfärbungen gefeit.« Ein Gebiss muss konsequent gereinigt werden, um attraktiv zu bleiben und die Mundgesundheit zu erhalten.

Putzen: einfach und effektiv

Um die Dritten sauber zu halten, geht nichts über die mechanische Entfernung der Beläge. Die Prothese wird von allen Seiten gründlich gereinigt. Vorbild ist das übliche Putzsystem: Kauflächen, Außen- und Innenflächen. Am besten nach jeder Mahlzeit, mindestens jedoch zweimal täglich: morgens und abends vor dem Schlafengehen. Tipp: Füllen Sie das Waschbecken mit Wasser oder legen Sie es mit einem Handtuch aus, dann nimmt das Gebiss keinen Schaden, wenn es einmal aus den Händen rutscht.

Extra-Zahnbürste

»Beim Pflegematerial gibt es einige Unterschiede, angefangen bei der Bürste«, sagt Silke Megens. »Speziell geformte Prothesenbürsten kommen besser in die Vertiefungen und Zwischenräume als übliche Zahnbürsten.« Zudem haben sie oft einen abgewinkelten Griff für eine leichtere Handhabung. Ebenso ist herkömmliche Zahnpasta für Prothesen nicht geeignet. Silke Megens erklärt: »Enthaltene Schleifstoffe darin können die Oberfläche der Dritten anrauen und zerkratzen. Dann können sich Bakterien und Beläge in den winzigen Rillen anlagern. Besser ist spezielles Reinigungsgel für Prothesen.« Ergänzend für eine schnelle Reinigung zwischendurch eignen sich Sprudelbäder und Lösungen aus der Apotheke. Auch hochwertige Ultraschallgeräte sind aus Sicht der Expertin empfehlenswert: »Die Schallwellen lösen Ablagerungen durch Nikotin, Koffein und Speisereste zuverlässig.«

Mund nicht vergessen

Die Reinigung der Prothese ist eine Sache. Für eine gute Lebensqualität gehört Mundpflege auch unbedingt dazu. Denn gepflegtes Zahnfleisch bleibt länger gesund und ist widerstandsfähiger. Eine gute Mundhygiene beugt Entzündungen vor und schützt vor schlechtem Atem; sie ist sogar Voraussetzung dafür, dass Prothesen dauerhaft gut sitzen. Silke Megens rät: »Weiche Zahnbürsten massieren die Kieferkämme und den Gaumen. Mundspülungen sind die ideale Hygiene-Ergänzung für Prothesenträger, sie sorgen außerdem für einen frischen Atem und ein sauberes Gefühl.« Auch die Prophylaxetermine beim Zahnarzt sind genauso wichtig wie mit den eigenen Zähnen. Er sollte regelmäßig die Situation im Mund und den Sitz der Dritten überprüfen. So können Veränderungen und mögliche Beschwerden frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern

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