Warum Diabetiker eher Parodontitis bekommen

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Warum Diabetiker eher Parodontitis bekommen

 

Diabetiker sind anfälliger für Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparats. Warum das so ist, könnte eine neue Studie erklären. Dieser zufolge verändert sich durch die Zuckerkrankheit die Bakterien-Zusammensetzung in der Mundhöhle und dadurch das Risiko für die Zahnerkrankung.

Wie ein internationales Forscherteam unter Leitung der University of Pennsylvania bei der Untersuchung von Mäusen zeigen konnte, wirkt sich die Zuckerkrankheit auf die Zusammensetzung der Mundflora aus. Ärzte bezeichnen diese Bakterien-Gemeinschaft als orales Mikrobiom. War bei diabetischen Mäusen zu Beginn der Studie noch eine ähnliche Bakterien-Zusammensetzung festzustellen wie bei gesunden Tieren, veränderte sich bei hohen Blutzuckerwerten die Mundflora. Ihre Vielfalt an verschiedenen Bakterien nahm ab. Das berichten die Forscher im Fachblatt Cell Host & Microbe. Sie konnten bei zuckerkranken Mäusen zudem eine Parodontitis, inklusive eines Rückgangs von Knochen, die die Zähne versorgen, feststellen. Außerdem waren höhere Mengen an Interleukin-17 (IL-17) nachweisbar, einem Signalmolekül, das bei Entzündungsreaktionen eine Rolle spielt. Ihre Studie belege daher, wie wichtig es für Diabetiker sei, den Blutzucker zu kontrollieren und auf eine gute Mundhygiene zu achten.

In weiteren Versuchen wiesen die Wissenschaftler nach, dass sich durch den Einfluss der Zuckerkrankheit auf die Bakterien-Gemeinschaft im Mund tatsächlich die Entzündungsaktivität verändert, was zusätzlich den Knochenabbau bei Parodontitis begünstigt. Hierfür hatten sie Mikroorganismen von diabetischen Mäusen auf gesunde Mäuse, die in Abwesenheit von Keimen aufgewachsen waren, übertragen. Auch bei ihnen kam es daraufhin zu einem Rückgang der Knochen und Entzündungsmarker im Blut stiegen an. Wurden die diabetischen Mäuse zuvor mit einem Antikörper gegen IL-17 behandelt, war der Knochenverlust bei den Empfänger-Mäusen deutlich geringer.

 

Quelle: aponet.de