Zähne und Herzgesundheit

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Bei jeder Mahlzeit bleiben an den Zähnen Essensreste kleben. An dem Belag können sich Bakterien ansiedeln und die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen. Dadurch kann der Zahnhalteapparat langfristig erkranken und eine Parodontitis entstehen. Diese kann Auswirkungen auf andere Körperbereiche haben. Zahlreiche Studien zeigen, dass Entzündungen im Mundraum, wie zum Beispiel die Parodontitis, gehäuft mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen.

Was ist eine Parodontitis?

Eine Parodontitis ist eine chronische Zahnfleischentzündung. Erste Symptome sind meist blutendes und empfindliches Zahnfleisch. Allmählich bilden sich Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien ansiedeln können und der darunterliegende Kieferknochen wird abgebaut. Die Parodontitis kann bis zum Zahnverlust führen. Raucher haben ein besonders hohes Risiko, eine Parodontitis zu bekommen.

Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen

Ärzte vermuten, dass bei einer chronischen Parodontitis Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, wie Gefäßverkalkungen oder Herzrhythmusstörungen, erhöhen. Die ständig im Körper kreisenden Entzündungsstoffe bewirkten ein Verhärten der Gefäßwände. Gefäßverschlüsse können auch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen.

Schützt häufiges Zähneputzen die Herzgesundheit?

Regelmäßiges Zähneputzen ist nicht nur wichtig, um Karies und Parodontitis vorzubeugen. Es scheint auch das Herz zu schützen. Das zeigt zumindest eine südkoreanische Studie, die im Fachblatt „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlicht wurde. Danach hätten Menschen, die sich mindestens dreimal am Tag die Zähne putzen, ein geringeres Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienzen. Auch wiederkehrende professionelle Zahnreinigungen wirkten sich positiv aus.

Die Forscher räumen ein, dass die Studie nur auf Daten aus einem Land beruht und als reine Beobachtungsstudie keine Ursachen aufzeigen kann. Es wurde allerdings eine große Gruppe über einen langen Zeitraum untersucht. Die Autoren vermuten, dass regelmäßiges Zähneputzen die Bakterien in den Zahnfleischtaschen reduziert und verhindert, dass diese in den Blutkreislauf gelangen.

Risiko für Parodontitis mindern

Häufiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und der regelmäßige Besuch bei Ihrem Zahnarzt gelten als wichtige Maßnahmen, um das Risiko einer Parodontitis zu mindern. Damit tun Sie auch viel für Ihre allgemeine Gesundheit. Zudem werden bei der professionellen Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis nicht nur Beläge entfernt, sondern auch die Zahnfleischtaschen gründlich gereinigt. Liegt bereits eine Parodontitiserkrankung vor, gilt: Je früher sie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

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