Endlich Schluss mit Sodbrennen

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Sodbrennen kennen viele aus eigener Erfahrung. Doch wie entsteht dieser unangenehme Schmerz hinterm Brustbein eigentlich? Und was hilft dagegen? Wir beantworten häufig gestellte Fragen.

Wie macht sich Sodbrennen bemerkbar?

Ein scharfer, brennender Schmerz hinter dem Brustbein ist typisch für Sodbrennen. Oft wird er von saurem Aufstoßen begleitet, mitunter auch von Magendruck und Völlegefühl. Die Beschwerden tauchen häufig nach sehr üppigen Mahlzeiten auf, oft auch nachts im Liegen. Auslöser ist saurer Mageninhalt, der irrtümlicherweise „rückwärts“ fließt, also nach oben in die Speiseröhre steigt.

Was kann der Grund sein?

Es gibt ganz unterschiedliche Ursachen: Zum einen kann ein schwacher Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen für Sodbrennen verantwortlich sein. Vor allem, wenn der Magen dann durch große Portionen stark gedehnt wird, lässt der erschlaffte Muskel ätzenden Magensaft nach oben durch. Möglicherweise produziert der Magen auch zu viel Säure oder entleert sich zu langsam. Viele Menschen bekommen Sodbrennen, wenn sie sehr Fettes gegessen haben, das lange im Magen verweilt. Andere können einzelne Lebensmittel nicht gut vertragen, zum Beispiel kohlensäurehaltige Getränke oder Zitrusfrüchte.

Und was hat Stress damit zu tun?

Ein hektischer Alltag kann auf den Magen schlagen – und unter anderem auch Sodbrennen auslösen. Wer in turbulenten Zeiten ungesund und hastig isst, ist besonders gefährdet. Was dagegen hilft? Dem Stress etwas entgegensetzen! Entspannungstechniken können beim Abschalten helfen, sportliche Aktivitäten ebenso.

Muss ich bei Sodbrennen zum Arzt gehen?  

Wer nur ab und an Sodbrennen hat, etwa nach sehr fettem Essen oder an stressigen Tagen, muss sich meist keine Sorgen machen. Rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke können das schmerzhafte Brennen stoppen. Treten die Beschwerden aber häufiger oder regelmäßig auf, sollte man mit dem Arzt nach den Ursachen forschen. Möglicherweise steckt die Refluxkrankheit dahinter. So nennen Mediziner einen chronischen Rückfluss (= Reflux) von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Auf Dauer kann der ätzende Magensaft die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen, Entzündungen und andere Komplikationen verursachen. Deshalb sollte chronischer Reflux immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Auch Schwangere sollten mit Sodbrennen zu ihrer Ärztin oder ihrem Arzt gehen, denn für sie kommt eine Selbstbehandlung nicht infrage. 

Wie kann ich Sodbrennen behandeln?

Gut gegen gelegentliches, leichteres Sodbrennen helfen Antazida. Das sind rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke, die überschüssige Säure direkt im Magen binden und neutralisieren. Die Wirkung setzt rasch ein und hält mehrere Stunden an. Um stärkeres Sodbrennen anhaltend zu lindern, kommen Protonenpumpenhemmer (PPI) zum Einsatz. Sie hemmen die Bildung von Magensäure. In geringer Dosierung und für die kurzzeitige Anwendung sind PPI mit den Wirkstoffen Omeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Fragen Sie Arzt und Apotheker, ob diese Magensäure-Hemmer für Sie geeignet sind.

Sollte ich anders essen?

Da sowohl ungünstige Essgewohnheiten als auch bestimmte Lebensmittel Sodbrennen hervorrufen können, sollte man den eigenen Speiseplan kritisch unter die Lupe nehmen. Ein „Sodbrennen-Tagebuch“ kann Hinweise auf mögliche Unverträglichkeiten liefern. Sind einzelne Lebensmittel, zum Beispiel Kaffee oder scharfe Gewürze, die Auslöser? Dann ist es ratsam, diese zu meiden. Vielen Betroffenen geht es besser, wenn sie auf schwere Mahlzeiten, fett- und zuckerreiche Kost verzichten. Vor allem am Abend ist etwas Leichtes bekömmlicher. Und: Zwischen dem letzten Bissen und dem Schlafengehen sollten etwa drei Stunden liegen. Oft werden kleinere Mahlzeiten besser vertragen als große Portionen. Wer nach dem Essen ein Glas lauwarmes Wasser trinkt, neutralisiert einen Teil der Säure. Und ein Verdauungsspaziergang fördert den Weitertransport der Nahrung in den Darm.

Ist es bei Übergewicht hilfreich, abzunehmen?

Übergewicht belastet das Verdauungssystem. Die überflüssigen Kilos können den Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen beeinträchtigen und das Aufsteigen ätzender Magensäure begünstigen. Auch deshalb ist es ratsam, das Gewicht zu reduzieren. Allerdings können auch schlanke Menschen Sodbrennen bekommen.

Was kann ich sonst noch vorbeugend tun?

Nicht rauchen! Denn Nikotin und andere Schadstoffe schwächen den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen und begünstigen so den Rückfluss von saurem Mageninhalt. Außerdem kurbelt Nikotin die Produktion von Magensäure an. Ähnliche Effekte hat Alkohol. Deshalb Wein, Bier und Co. besser maßvoll genießen. Sodbrennen und saures Aufstoßen quälen Sie vor allem in der Nacht? Dann kann es helfen, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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