Endlich wieder schlafen

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Zwei Mal, drei Mal, vier Mal: Muss Mann nachts häufig zur Toilette, kann eine altersbedingte Prostatavergrößerung die Ursache sein. Dann heißt es: Das Problem nicht verdrängen, sondern handeln.

Die Prostata befindet sich unterhalb der männlichen Harnblase und umgibt die Harnröhre. Das Sekret der normalerweise kastaniengroßen Vorsteherdrüse beeinflusst Beweglichkeit und Lebensdauer der Spermien. Mit zunehmendem Alter, häufig ab der Lebensmitte, vergrößert sich das kleine Organ bei vielen Männern. Das Wachstum führt zu Druck auf Harnröhre oder Blasenausgang.

Heftiger Harndrang 

Häufige Folge: Es entsteht ein extremer Harndrang und das Wasserlassen bereitet Schwierigkeiten – verursacht beispielsweise Schmerzen oder erfolgt sehr schwach. Durch die eingeengte Röhre entleert sich die Blase nicht vollständig, was Entzündungen der Harnwege hervorrufen kann. Potenzprobleme sind nicht selten.

Eine gutartige Prostatavergrößerung, Mediziner sprechen von benigner
Prostatahyperplasie (BPH), muss die Lebensqualität nicht unbedingt mindern. Viele Männer können ihren Alltag mühelos meistern. Andere leiden unter häufigem nächtlichen Harndrang, schmerzhaften Toilettengängen, Inkontinenz und Infektionen.

Auf zum Urologen

Bereits bei den ersten Anzeichen einer BPH sollten Männer einen Urologen aufsuchen. Der Facharzt kann mithilfe von Tast-, Ultraschall- und Laboruntersuchungen die Vergrößerung der Prostata und deren Folgen genau erfassen. Nach Art und Ausmaß der Beschwerden richtet sich die Behandlung. Mitunter ist es ausreichend, den Krankheitsverlauf zu beobachten und regelmäßig zu kontrollieren. Möglicherweise verordnet der Mediziner aber auch Medikamente oder empfiehlt eine Operation.

Und: Nur der Arzt kann eine bösartige Veränderung ausschließen. Je früher ein Prostatakrebs, der zunächst ähnliche Symptome zeigt, erkannt wird, umso besser die Heilungschancen. Für Männer ab 45 ist deshalb auch eine entsprechende jährliche Untersuchung im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms vorgesehen.

Hilfe aus der Natur 

Bei ersten, leichten Symptomen kann die Einnahme entzündungshemmender pflanzlicher Arzneimittel aus der Apotheke helfen. Die in Arzneikürbissamen, Brennnesselwurzel, Roggenpollen und Sägepalmenfrüchten enthaltenen Wirkstoffe können das Wachstum des Gewebes hemmen, die Muskulatur entspannen und den nächtlichen Harndrang lindern.

Profitieren können betroffene Männer von sportlichen Aktivitäten. Spezielles Beckenbodentraining beugt einer Inkontinenz vor. Auch die Blase zeigt sich lernfähig, der Toilettengang kann hinausgezögert werden. Hilfreich ist es zudem, den Großteil der erforderlichen Flüssigkeitsmenge bis zum frühen Abend zu trinken. Wasser und Tee sind gute Durstlöscher. Vorsicht ist hingegen mit Alkohol geboten, vor allem vor dem Schlafengehen. Er erhöht die Urinproduktion und fördert so die unliebsamen nächtlichen Wanderungen ins Bad.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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