Weniger Stress, weniger Kopfschmerzen

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Viele Menschen kennen es aus eigener Erfahrung: Auf Stress, Druck und Überlastung folgt prompt ein dicker Schädel. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wer Stress abbaut, kann Kopfschmerzen vorbeugen.

Wer von Kopfschmerzen heimgesucht wird, möchte sie verständlicherweise schnell wieder loswerden. Aber auch die Frage nach den Auslösern beschäftigt viele Betroffene. Liegt’s am Wetterumschwung? An einem Kältereiz, an Käse oder Wein? An Hormonen, Ärger oder Frust? Jetzt sind Neurowissenschaftler einem plausibleren Erklärungsmodell auf der Spur: Sie vermuten, dass im evolutionär ältesten Teil des menschlichen Gehirns ein „Kopfschmerzmotor“ sitzt. Dieser springt immer dann an, wenn Nerven und Gehirn überreizt sind und sorgt dafür, dass bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden, die den Kopfschmerz begünstigen.

Was genau führt zu dieser Überreizung? Die Antwort darauf liefert ein Blick ins Gehirn. Mit neuen bildgebenden Verfahren lassen sich nach Schmerzreizen relativ typische Muster der Hirnaktivierung aufzeigen – interessanterweise sind das genau diese, die auch bei sozialen Konflikten oder psychischem Stress aktiv werden. Die Erfahrungen von Psychologen stützen die Erkenntnisse aus der Neurologie: Kopfschmerzen entstehen überwiegend in Situationen, in denen die Betroffenen eine Überforderung wie Druck bei der Arbeit, Doppelbelastungen, Hektik oder Lärm erleben. Wie viel Stress vertragen wird, ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich. „Wahrscheinlich ist die Anfälligkeit gegenüber Stress partiell genetisch bedingt“, erklärt der Münchener Neurologe Professor Andreas Straube. 

Entspannung tut not

Vor dem Hintergrund der neuen Forschungsergebnisse ist es einleuchtend, warum viele Kopfschmerzpatienten von gezielten Entspannungsmaßnahmen wie Yoga oder Muskelrelaxation nach Jacobson profitieren. Ebenso kann ein optimiertes Zeitmanagement bei der Vorbeugung von Kopfschmerzen sinnvoll sein. „Auch sportliche Aktivität hilft Stress abzubauen, macht den Kopf frei und gleichzeitig kann man etwas für die allgemeine Gesundheit tun“, so Professor Straube.

Sind die Kopfschmerzen allerdings erst einmal da, hilft häufig nur noch der Griff zur Schmerztablette. Mittel, die Kopfschmerz-Geplagte ohne Rezept in ihrer Apotheke kaufen können, enthalten entweder einzelne Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen oder eine Wirkstoffkombination wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein.

Schmerz in Zahlen 

  • Jeder 3. Migräne-Kranke weiß nicht, dass er unter Migräne leidet.
  • 900.000 Menschen werden bei uns pro Tag von einer Migräneattacke heimgesucht.
  • Ca. 29.000.000 Menschen sind in Deutschland von Spannungskopfschmerzen betroffen.
  • Etwa 81 Prozent der Kopfschmerz-Geplagten nutzen rezeptfreie Medikamente, um den Schmerz zu behandeln.

Kopfschmerzen sind quälend und zermürbend.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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