Alarmstufe Rot: Akute Herzschwäche

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Bei akuter Herzschwäche können die Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden – es besteht Lebensgefahr. Das hohe Risiko ist jedoch vielen Menschen nicht bewusst.

Eine chronische Herzschwäche entwickelt sich schleichend über viele Jahre, die Erkrankung bleibt deshalb oft lange unbemerkt. Kurzfristig kann sich jedoch eine akute Herzschwäche entwickeln: Plötzlich, binnen Minuten oder Stunden, macht das Herz schlapp – seine Pumpleistung geht rapide zurück. Die Folgen sind dramatisch: Charakteristisches Symptom ist schwere Atemnot. Das Luftholen wird zur Herkulesaufgabe, der Atem klingt brodelnd – viele Patienten haben das Gefühl, innerlich zu ertrinken. Ursache ist eine starke Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Weil das Herz nicht mehr genug Blut in den Kreislauf pumpen kann, staut sich das aus dem Körper zurückströmende Blut in der Lunge. Dort wird der Druck schließlich so groß, dass wässriges Blutplasma in die Lungenbläschen eindringt – es kommt zum lebensbedrohlichen Lungenödem. Menschen mit einem akuten Herzschwäche-Anfall müssen sofort ins Krankenhaus.

Alarmsignale ernst nehmen

Rund 75 Prozent aller Patienten mit akuter Herzschwäche litten zuvor schon unter einer chronischen Herzschwäche. Viele wussten dies allerdings gar nicht – sie hielten die Anzeichen der Erkrankung für normale Alterserscheinungen. Wie eine repräsentative Umfrage der Firma Novartis ergab, kennen 95 Prozent der über 50-Jährigen die Symptome der chronischen Herzschwäche nicht. Doch geschwollene Füße und Unterschenkel, eine deutliche Abnahme der Leistungsfähigkeit, schweres Keuchen beim Treppensteigen, Abgeschlagenheit oder kalte Haut sind auch im Alter keineswegs normal, sondern Alarmsignale. Wer sie bemerkt, sollte unbedingt den Arzt aufsuchen. Denn schreitet eine chronische Herzschwäche unbehandelt fort, steigt das Risiko für einen lebensgefährlichen Anfall: An akuter Herzschwäche sterben in Deutschland mehr Menschen als an Brust- oder Darmkrebs.

Soweit muss es nicht kommen. Wird eine Herzschwäche frühzeitig diagnostiziert, lässt sich das Voranschreiten der Erkrankung verzögern und die Lebensqualität länger erhalten. Mit entwässernden und gefäßerweiternden Medikamenten kann das Herz entlastet werden. Aktuell befinden sich zudem neue Arzneimittel in der klinischen Erprobung, die die Therapiemöglichkeiten bei Herzschwäche weiter verbessern können.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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