Ist das Wetter schuld?
drucken vorlesenDas Wetter hat Einfluss auf die Gesundheit – davon sind laut einer Studie des Umweltbundesamtes die Hälfte aller Befragten überzeugt. An erster Stelle der Beschwerden stehen Kopfschmerzen.
Wenn das Wetter unser körperliches und seelisches Allgemeinbefinden beeinträchtigt, sprechen wir von Wetterfühligkeit. Fachleute beschäftigen sich seit Langem mit diesem Phänomen, schon der griechische Arzt Hippokrates berichtete davon. Ein Blick in unseren Körper hilft, es zu verstehen: Bei einer Körpertemperatur von etwa 37 Grad Celsius arbeiten die Organe optimal. Ändert sich das Wetter, steigt oder sinkt etwa die Außentemperatur, muss der Körper sich anpassen, um die ideale Temperatur aufrechtzuerhalten. Reguliert wird dieser Prozess vom vegetativen Nervensystem, was wiederum Auswirkungen auf den Hormonhaushalt hat.
Empfindliche Nerven
Menschen mit hoher Anpassungsfähigkeit bekommen von all dem nichts mit. Wer jedoch ein empfindliches Nervensystem hat – und vielleicht zusätzlich noch unter Stress oder einem geschwächten Immunsystem leidet –, dessen Reizschwelle kann schnell überschritten sein. Dies gilt gerade bei starken Veränderungen von Luftdruck und Temperatur und bei abrupten Wetterwechseln. Vor allem Tiefdruckwetterlagen und die mit ihnen verbundenen Luftmassenwechsel können dann zu Kopfschmerzen und Migräne führen.
Den Körper stärken
Das Wetter lässt sich nicht ändern, aber die eigene Anpassungsfähigkeit sehr wohl. Diese Strategien können helfen, wetterbedingten Kopfschmerzen vorzubeugen:
Frischluft tanken
Ganz gleich ob Spazierengehen, Fahrradfahren, Walken oder Joggen: Bewegung im Freien bringt den Kreislauf auf Trab und hilft dem Organismus, sich besser an wechselnde Temperaturen anzupassen.
Immunsystem pushen
Saunagänge trainieren die Gefäße und sind ein Kick für die körpereigene Abwehr. Auch Wechselduschen sind prima. Tipp: Immer mit warmem Wasser starten und mit kaltem enden. Unterschiede meiden. Damit die Temperaturen drinnen und draußen nicht allzu sehr voneinander abweichen, sollten Sie nicht übermäßig heizen und Klimaanlagen nicht zu kalt einstellen.
Gesünder leben
Schlafen Sie ausreichend und verzichten Sie auf Nikotin. Alkohol nur maßvoll genießen, denn er stört erholsamen Schlaf. Die regelmäßige Einnahme des Mineralstoffs Magnesium kann helfen, Migräne- und Kopfschmerzattacken vorzubeugen.
Achtsam behandeln
Wer trotz allem Kopfschmerzen bekommt, sollte sich etwas Ruhe gönnen oder einen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen. Auch Pfefferminzöl – in der Apotheke erhältlich – auf die Schläfen zu tupfen, kann helfen. Schmerzmittel wirken am besten, wenn Sie sie rechtzeitig und in der richtigen Dosierung einnehmen. Lassen Sie sich dazu bitte von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und in Ihrer Apotheke vor Ort beraten.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
Bildnachweis: ©Tryfonov – stock.adobe.com