Was tun bei Schwindel?

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Ginkgo-haltige Arzneimittel können die Durchblutung im Innenohr fördern und deshalb bei Schwindel hilfreich sein.   

Was tun bei Schwindel?    

Wenn sich plötzlich alles dreht und der Boden scheinbar schwankt, ist das nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Denn Schwindel erhöht das Sturzrisiko.

Viele ältere Menschen hatten schon einmal einen Schwindel- oder Taumelanfall und wissen, wie wackelig man dann auf den Beinen ist. Die Folge: Ein Drittel der über 65-Jährigen und sogar die Hälfte der über 80-Jährigen stürzt einmal im Jahr, was schwerwiegende Folgen haben kann. Da das Reaktionsvermögen im Alter nachlässt, ein Sturz schlechter abgefedert werden kann und die Widerstandskraft älterer Menschen geringer ist, erleiden Senioren häufig komplizierte Knochenbrüche, insbesondere Hüft- und Oberschenkelhalsfrakturen.

Verschiedene Ursachen

Schwindel ist kein einheitliches Krankheitsbild. Es gibt unterschiedliche Arten, je nachdem welches Sinnesorgan betroffen ist oder an welcher Stelle der Reizaufnahme oder Reizübertragung eine Fehlfunktion vorliegt. Beim Schwindel älterer Patienten kommen durch natürliche Alterungsprozesse häufig verschiedene Ursachen zusammen. „Um zu verhindern, dass die Beschwerden chronisch werden, ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung immens wichtig. Nur so kann man der Sturzgefahr vorbeugen und die Lebensqualität aufrechterhalten“, rät Professor Arneborg Ernst, Direktor der HNO-Klinik am Unfallkrankenhaus Berlin.

Für eine wirksame Behandlung ist die exakte Ursache des Schwindels nötig. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, der auch entscheiden kann, ob eine fachärztliche Behandlung notwendig ist.

Das Gleichgewichtssystem stärken

Unabhängig von einer eventuell nötigen medikamentösen Therapie sowie einem gezielten Bewegungs- und Koordinationstraining können Betroffene auch selbst etwas tun: Bewegung und spezielle Übungen stärken das Gleichgewichtssystem und tragen so nachhaltig zum Behandlungserfolg bei.

Wie Altersschwindel behandelt wird, wie man Stürze vermeiden und mit einfachen Übungen dazu beitragen kann, wieder sicher auf den eigenen Beinen zu stehen, erklärt die Broschüre „Wenn sich alles dreht – Schwindel im Alter“. Der kostenlose Ratgeber kann bei der Deutschen Seniorenliga, Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn bestellt werden. Infos unter: www.schwindel-im-alter.de.    

Übungen gegen Schwindelattacken   

Im Sitzen einen Zeigefinger zuerst waagerecht und dann senkrecht vor dem Gesicht hin und her führen. Dem Finger mit den Augen folgen, ohne den Kopf zu bewegen.

Auf einer Linie vorwärts und rückwärts gehen.

Auf das rechte Bein stellen und das linke Knie nach oben ziehen, dann die Beine wechseln. Dabei eventuell festhalten.

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