Ab ins Bett

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Schlafen ist gesund. Fehlende Nachtruhe macht krank.
Besonders das Gehirn leidet darunter. Warum eigentlich?

Jeder Vierte in Deutschland schläft zu wenig. Das ist alarmierend. Denn Schlafmangel hat Folgen für Körper, Geist und Seele. 

Die Mütze Schlaf

Die Konzentration lässt zu wünschen übrig, die Laune ist im Keller und der Energiepegel ganz weit unten. Wer nur eine Nacht schlecht geschlafen hat, quält sich matt und müde durch den gesamten nächsten Tag. Fehlt die nötige Mütze Schlaf über längere Zeit, wird das Problem immer ernster. 

Müder Körper, schlapper Geist

Auf Dauer fehlt dem Immunsystem die Power. Es kann sich weniger gut gegen Bakterien, Viren und andere Keime wehren. Der Stoffwechsel wird träge und zieht Verdauungsstörungen nach sich. Zu wenig Schlaf macht nicht nur krank, sondern auch noch dick. Gleichzeitig steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sind die Nächte zu kurz, macht der Kopf nicht mehr mit. Hirnschäden, sogar Demenz, können Spätfolgen sein. Untersuchungen zeigen, warum anhaltender Schlafmangel dermaßen an den Denkleistungen zehrt.

Ordnung im Kopf

Nachts verarbeiten wir die Erlebnisse des Tages. Wenn wir schlafen, speichert das Gehirn wichtige Informationen und trennt sich von Belanglosem. Ganz bestimmte Hirnzellen sind dann am Werk. Sogenannte Gliazellen sind die Reinigungskräfte in unserem Oberstübchen. Sie leisten wichtige Aufräum-arbeiten im Kopf, während wir friedlich schlummern. Sie kontrollieren das Gewebe und beseitigen Zellschäden. Bleiben wir wach, funktioniert dieses Ordnungssystem nicht mehr. Eiweiß-ablagerungen können sich festsetzen, die mit Demenz und Alzheimer in Verbindung stehen. Wir müssen also schlafen, um nicht zu vergessen.

Schlafen für die Seele

Nicht nur das Gehirn leidet, auch die Seele kümmert, wenn uns der Eintritt ins Reich der Träume verwehrt ist. Menschen, die nachts nicht zur Ruhe finden, neigen dazu, emotional zu denken, statt rational. Das liegt daran, dass das limbische System, das Gefühlszentrum im Kopf, überdurchschnittlich auf den Schlafmangel reagiert. Andere Hirnbereiche, die für logisches Denken zuständig sind, haben keine Chance mehr, wenn wir dauerhaft unausgeruht sind. So erklärt sich, warum Menschen mit Schlafstörungen typischerweise so zart besaitet sind.

Ins Reich der Träume

Wie viel Schlaf wirklich nötig ist, um Körper, Geist und Seele gesund zu halten, ist individuell verschieden. Die einen kommen mit gerade einmal vier Stunden pro Nacht aus, andere brauchen mehr als doppelt so viel. Als Richtmaß gilt: 7,5 Stunden sind angemessen, um wohlauf in den Tag zu starten. Ein Traum? Dann nützt es wenig, Abermillionen Schäfchen zu zählen. Vielversprechender sind ein paar Schlafrituale, die uns ganz bestimmt in Morpheus’ Arme führen:

Immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen, auch am Wochenende. Abends nur etwas Leichtes essen, Alkohol vermeiden. Als Gute-Nacht-Lektüre lieber »leichte Kost« wählen, nicht den spannenden Krimi. Fernseher, Tablets und Smartphones haben im Schlafzimmer nichts verloren. Sie strahlen ein blaues Licht aus, das das Schlafhormon Melatonin stört und uns somit wachhält.

Wenn Sorgen und kreisende Gedanken die Nacht zum Tag machen, dann kann ein leichtes Schlafmittel aus der Apotheke hilfreich sein, sollte aber nie zum Dauereinsatz kommen. Besser sind pflanzliche Präparate mit Baldrian, Lavendel oder Melisse. Extrakte aus der Passionsblume haben sich bewährt, weil sie erwiesenermaßen die Nerven beruhigen und als sanfte Einschlafhilfe dienen.

Fragen Sie danach in Ihrer Apotheke

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern

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