Blasenentzündung – Lösungen für ein brennendes Problem

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Sehr unangenehm, aber zum Glück auch sehr gut behandelbar: Blasenentzündungen treffen meist Frauen. Wie Sie vorbeugen und im Ernstfall richtig handeln: Wir haben die besten Tipps.

Frauen sind wesentlich häufiger von einer Blasenentzündung betroffen als Männer, da die weibliche Harnröhre kürzer ist. Dadurch gelangen Bakterien leichter in die Blase, können sich dort stark vermehren und eine Entzündung der Schleimhaut der Harnblase hervorrufen. Betroffene leiden meist unter einem starken Brennen beim Wasserlassen. Oft haben sie auch das Gefühl, Urin gegen einen Widerstand ausscheiden zu müssen. Sie müssen häufiger und sehr plötzlich zur Toilette, können dann jedoch nur geringe Mengen Urin ausscheiden. 

Während des Wasserlassens können Schmerzen im Unterbauch auftreten. Bei einer auf die Harnblase beschränkten Entzündung tritt in der Regel kein Fieber auf. Wenn es bei diesen Symptomen bleibt und die Beschwerden nicht öfter als dreimal im Jahr auftreten, haben Blasenentzündungen bei sonst gesunden Erwachsenen meist keine schwerwiegenden Folgen. Man spricht dann von unkomplizierten Blasenentzündungen.

Vorsicht, Fieber

Tritt jedoch Fieber auf, kann dies darauf hindeuten, dass auch die Nieren oder andere Organe, zum Beispiel die Vorsteherdrüse bei Männern, entzündet sind. Neben Fieber und einem beeinträchtigten Allgemeinbefinden ist zudem das Ausstrahlen der Schmerzen in die Flanken oder den Rücken ein Hinweis darauf, dass sich die Entzündung auf die Nieren beziehungsweise Nierenbecken ausgeweitet hat. Daher sollten Patienten bei diesen Anzeichen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ein solcher komplizierter Verlauf ist bei Männern, Kindern, Schwangeren, aber auch Diabetikern mit instabiler Stoffwechsellage häufiger – sie alle sollten sich grundsätzlich nicht in Eigenregie behandeln.

Richtig behandeln: so geht‘s

  • Trinken Sie viel, um die Bakterien wieder aus der Blase zu spülen, etwa zwei Liter über den Tag verteilt. Das Team in der Apotheke empfiehlt Ihnen gern geeignete Blasen- und Nierentees
  • Wärme (z.B. eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen) wirkt entspannend und wird bei Schmerzen im Unterbauch meist als angenehm empfunden. 
  • Wird ein Antibiotikum nötig, sollten Sie das Arzneimittel unbedingt so lange einnehmen, wie es im Beipackzettel angegeben ist bzw. der Arzt es verordnet hat. 
  • Bei leichteren Beschwerden ist nicht unbedingt ein Antibiotikum erforderlich. Antibakteriell und antientzündlich wirken auch pflanzliche Präparate, z.B. aus Kapuzinerkressekraut, Meerrettichwurzel und Bärentraubenblättern. Unterstützend können harntreibende Heilpflanzen wie Goldrutenkraut und Orthosiphonblätter hilfreich sein. Sie sorgen dafür, dass die Bakterien mit dem Harn aus der Blase herausgespült werden. Ein natürlicher Helfer ist der Einfachzucker D-Mannose, der Bakterien binden kann. Der Zucker-Wirkstoff kann sich, ebenso wie Cranberry-Extrakt, auch zur Vorbeugung von Blaseninfekten eignen. Bitte lassen Sie sich von Ihrem Arzt und Apotheker beraten.

Vorbeugen: die besten Tipps

  • Täglich über den Tag verteilt mindestens zwei Liter trinken. Patienten mit Herzschwäche sollten die Trinkmenge zuvor mit ihrem Arzt absprechen.
  • Die Blase regelmäßig und vollständig entleeren.
  • Nach dem Toilettengang den Intimbereich von vorn nach hinten reinigen, damit keine Bakterien vom Darm- oder Scheidenausgang zur Harnröhre transportiert werden
  • Waschen Sie den Intimbereich mit Wasser und einem milden, möglichst parfumfreien Reinigungsprodukt mit niedrigem pH-Wert. In der Apotheke zeigt man Ihnen gern geeignete Produkte.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette gehen und Wasser lassen, damit die Bakterien aus der Harnröhre gespült werden.
  • Füße und Unterleib warm halten, das Sitzen auf kalten Unterlagen vermeiden.
  • Vermeiden Sie Kälte und Nässe im Intimbereich – zum Beispiel nach dem Schwimmen immer gleich den  nassen Badeanzug ausziehen.
  • Waschen Sie Unterwäsche möglichst bei 60 Grad, um Keime abzutöten.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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