Das schmeckt Leber und Galle

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Die Leber steuert den Stoffwechsel und ist die Entgiftungszentrale des Körpers. Grund genug, sie pfleglich zu behandeln. Wir sagen, was das Organ schützt – und was ihm schadet.

Unsere Leber ist das Zentrum unseres Stoffwechsels. Pausenlos speichert und verarbeitet die Drüse Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Fette, wandelt schädliche und giftige Substanzen in ungiftige um, produziert Hormone und Gallenflüssigkeit, die für die Verdauung von Nahrungsfetten gebraucht wird.

Die Gallenblase arbeitet eng mit der Leber zusammen. Das birnenförmige Hohlorgan wird umgangssprachlich oft schlicht als „Galle“ bezeichnet. Hier wird der in den Leberzellen gebildete Gallensaft zwischengespeichert und bei Bedarf an den Dünndarm abgegeben. Im Gegensatz zur Leber ist die Gallenblase allerdings nicht lebenswichtig. Muss das Organ, zum Beispiel aufgrund von Gallensteinen, operativ entfernt werden, kann der Mensch auch ohne es gut leben. 

Zurück zur Leber: Normalerweise verrichtet sie ihre Arbeit im Stillen. Voraussetzung: Sie wird pfleglich behandelt. Wird die Drüse allerdings mit zu viel Alkohol, Zucker oder Fastfood malträtiert, kann sie regelrecht verfetten. Das Problem: Da die Leber selbst keine Nervenzellen hat und deshalb auch nicht durch Schmerzen auf sich aufmerksam machen kann, bleiben Schädigungen oft lange unentdeckt. Eine große Gefahr für die Gesundheit, denn Fetteinlagerungen in den Leberzellen erhöhen das Risiko für zahlreiche Krankheiten, etwa für Diabetes, Leberentzündung und Leberkrebs.

Eine ausgewogene Vollwertkost hält die Leber fit und leistungsfähig – und kann sogar dazu beitragen, dass sich eine Fettleber wieder regeneriert. Damit es gar nicht erst zu einer Leberverfettung kommt, raten Experten: Weniger Kohlenhydrate und gesättigte Fette essen und die Kalorienzufuhr – falls erforderlich – insgesamt verringern. Übergewicht gilt es unbedingt zu vermeiden bzw. abzubauen, denn überflüssige Kilos gleichen einem Generalangriff auf die Leber und begünstigen zudem die Bildung von Gallensteinen.

Für den Speiseplan bedeutet das unter anderem:

• reichlich frisches Gemüse, knackige Salate und aroma-tische Kräuter essen;

• hochwertige Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren wie Lein- oder Weizenkeimöl bevorzugen;

• Zuckerbomben wie Süßigkeiten, Kuchen und Soft Drinks soweit es geht meiden;

• komplexe, gut sättigende Kohlenhydrate aus Vollkornbrot, -reis und -nudeln sind besser statt einfache Kohlen-hydrate aus Weißmehl wählen;

• täglich anderthalb bis zwei Liter trinken, z. B. Wasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.

Bitter hält fit

Gut für die Lebergesundheit sind zudem Bitterstoffe, die den Gallenfluss anregen und die Fettverdauung fördern. Von Natur aus stecken Bitterstoffe in Lebensmitteln wie Artischocken, Chicorée, Endivien, Radicchio und Rosenkohl. Auch Heilpflanzen wie Löwenzahn, Enzianwurzel und Wermutkraut sind gute Lieferanten.  Zur Unterstützung der Leberfunktion und der Fettverdauung gibt es in der Apotheke hochwertige Pflanzenmedizin, etwa Kapseln mit Extrakten aus Artischockenblättern, Tees mit Löwenzahn und Präparate mit Mariendistelfrüchten. Bitte lassen Sie sich beraten!

Ein großer Feind der Leber ist Alkohol. Wer zu viel Bier, Wein oder Hochprozentiges trinkt, riskiert eine Verfettung der Leberzellen. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer alkoholischen Fettleber. Experten empfehlen: Männer sollten täglich nicht mehr als 20 Gramm Alkohol trinken, was etwa einem Glas Wein oder einem großen Glas Bier entspricht. Für Frauen gelten zehn Gramm als Obergrenze.

Besser aktiv werden Und noch ein Tipp: Zu einem leberfreundlichen Leben gehört auch Bewegung. Denn sportliche Aktivitäten helfen bei der Gewichtskontrolle und beim Abbau von Leberfett. Mindestens drei Mal pro Woche sollte man moderaten Ausdauersport treiben. Aber auch jeder zusätzliche Schritt im Alltag sorgt für ein Plus auf dem Bewegungskonto.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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