6 Heilpflanzen für die Verdauung

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Magen und Darm reagieren im Alter oft sensibel – aufs Essen oder auch auf Gefühle. Natürlich wirksame Mittel können die Beschwerden rasch vertreiben. Schließlich ist gegen jedes Bauchgrimmen ein Kraut gewachsen.

Fenchel gegen Völlegefühl

Darmträgheit – ein häufiges Problem im Alter. Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen sind typische Anzeichen dafür. Fenchel löst viele dieser Verdauungsprobleme auf einmal und wirkt am besten in Kombination mit Anis und Kümmel. Alle drei Gewürzsamen enthalten ätherische Öle, die die Durchblutung in den Schleimhäuten von Magen und Darm anregen – spürbar durch ein angenehm warmes Gefühl im Bauch. Krämpfe können sich lösen und selbst der Appetit kommt zurück. Tipp: Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen mit dem Mörser zerstoßen und mit heißem Wasser zum Tee aufbrühen – schmeckt süßlich und tut vor und nach dem Essen gut. 

Minze für den Magen 

Flau im Magen? Dann ist Pfefferminze das Notfallkraut überhaupt, zum Beispiel auf Reisen in Form von Kapseln oder Dragees aus der Apotheke. In den Minzblättern steckt der Wirkstoff Menthol, der die Magenschleimhaut beruhigt und die Schmerzrezeptoren blockiert. Ebenfalls gut gegen Übelkeit ist Ingwer. Die würzig-scharfe Knolle wirkt zudem keimwidrig und lindert daher Beschwerden durch eine Magenverstimmung. Nicht bei Gallensteinen anwenden und nicht dauerhaft einnehmen. 

Kamille gegen Krämpfe

Bauchweh, Unwohlsein – dafür kommen viele Gründe infrage. Eine Heilpflanze gilt dabei als Alleskönnerin. Kamille entkrampft und beruhigt. In ihren Blüten steckt nämlich Bisabolol, ein ätherisches Öl, das reizmildernd und antibakteriell zugleich wirkt – vorausgesetzt, Sie trinken den Kamillenblütentee aus der Apotheke. Nur dieser hat Arzneimittelqualität, hilft sogar bei einem Reizmagen und wird begleitend gegen den Magenkeim Helicobacter pylori eingesetzt. Übrigens: Bei wiederkehrenden Beschwerden in Magen und Darm gehen Sie den Ursachen auf den Grund. Nahrungsmittelunverträglichkeiten betreffen nämlich nicht nur Jüngere. Auch Medikamente können die Verdauung stören. Kamille leistet Erste Hilfe.

Benediktenkraut bei Blähungen

Das Beste am Benediktenkraut sind seine Bitterstoffe, die den Gallenfluss und gleichzeitig die Magensaftproduktion anregen. Dadurch wirken sie karminativ, also blähungswidrig, und nehmen den schmerzhaften Druck aus der Körpermitte. Benediktenkraut ist in vielen Verdauungstropfen enthalten; zusammen mit Angelikawurzel, Gänsefingerkraut und Wermut verschafft es sogar beim Roemheld-Syndrom schnelle Linderung. Wenn nämlich durch Gasansammlungen im Bauchraum das Herz ins Stolpern gerät, sind Bitterstoffe die Naturheilmittel der Wahl. 

Heidelbeeren beruhigen den Bauch

Heidelbeeren sind ein Geheimtipp, wenn‘s um Probleme rund um den Bauch geht. Die frischen Früchtchen haben durch ihre Säure einen leicht abführenden Effekt. In getrockneter Form aber sind sie noch besser: Dann haben sie ihre Gerbstoffe voll ausgebildet und sind sanfte Durchfallmittel. Heidelbeertee – in Ihrer Apotheke erhältlich – wirkt stopfend, gleichzeitig entzündungshemmend, und kann die Darmflora positiv beeinflussen. Viel trinken gleicht den Flüssigkeitsverlust bei Durchfallerkrankungen aus. Halten die Beschwerden an, gehen Sie zum Arzt. 

Süßholz bei Sodbrennen

Süßholz raspeln – damit ist gemeint, jemandem zu schmeicheln. Tatsächlich schmeichelt diese Wurzel dem Magen – besonders bei Sodbrennen. Arzneilich wirksam ist der Inhaltsstoff Glycyrrhizin, der die Magensäurebildung verringert und entzündungshemmend wirkt – gut zur Vorbeugung und begleitenden Therapie von Gastritis. Bei Bluthochdruck ist Süßholz allerdings nicht zu empfehlen. Sprechen Sie grundsätzlich vorher mit Ihrem Arzt.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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