6 Mythen über Bluthochdruck – Richtig oder falsch?

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Über Hypertonie, wie Ärzte einen zu hohen Blutdruck nennen, kursieren viele Halb- und Unwahrheiten. Höchste Zeit, vermeintliche Fakten genauer unter die Lupe zu nehmen! 

Wetterwechsel lassen die Werte hochschnellen

Nein, zum Glück ist das Untersuchungen zufolge eher nicht der Fall. Zwar sind viele Hypertonie-Patienten wetterfühlig, doch am Blutdruck selbst ändern Luftfeuchtigkeit und Luftdruck wenig. Anders die Temperatur: Sinkt sie stark, kann der Blutdruck ansteigen; bei längeren Kälteperioden sollten Sie Ihre Werte daher besonders gut beobachten.

Der Salzkonsum spielt keine Rolle

Das ist ein Irrtum. Denn: Salz bindet Wasser, wodurch sich die Blutmenge erhöht – in der Folge steigt der Druck in den Gefäßen. Studien zeigen, dass eine salzarme Ernährung unseren Blutdruck nachweislich senken kann.

Bluthochdruck ist keine Frage des Alters

Leider doch: Je älter wir werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Bluthochdruck zu entwickeln. Drei von vier Menschen zwischen 70 und 79 Jahren sind davon betroffen; eine Ursache hierfür ist die nachlassende Elastizität der Gefäße. 

Nur Ärzte ermitteln den richtigen Blutdruck

Nein, das kann – und sollte! – jeder Hochdruck-Patient auch zu Hause. In der Arztpraxis sind die Werte sogar meist etwas höher als daheim, Experten nennen dies »Weißkittel-Hypertonie«. Mit der geeigneten Messtechnik – in Ruhe sitzend, die Manschette auf Herzhöhe, mehrmaliges Messen an beiden Armen – und einem hochwertigen Blutdruckmessgerät aus der Apotheke erhalten Sie verlässliche Werte.

Bei Bluthochdruck bloß nicht anstrengen

Ein gefährliches Gerücht, denn es ist gerade andersherum: Wer nicht sportelt, schadet seinem Herz-Kreislauf-System! Eine halbe Stunde Bewegung am Tag sollte es schon sein; empfehlenswert sind zum Beispiel zügige Spaziergänge, Schwimmen und Radeln. Auch Gartenarbeit tut den Gefäßen gut. Wer intensiver trainieren möchte, sollte allerdings vorher den Arzt zurate ziehen.

Übergewicht = Hochdruck

So einfach ist das nicht. Tatsächlich gehören Hüftgold und Bauchspeck zu den klassischen Risikofaktoren für Hypertonie, doch es gibt auch viele Mehrgewichtige, die keinen Bluthochdruck haben. Andererseits sind von zu hohen Werten durchaus auch schlanke Menschen betroffen – häufig ahnungslos, da sie sich aufgrund ihres Gewichts in vermeintlicher Sicherheit wiegen.  

Verschreibt Ihnen Ihr Arzt blutdrucksenkende Medikamente, haben Sie nach 14 Behandlungstagen Anspruch auf die pharmazeutische Dienstleistung »Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck« in der Apotheke. Neben der Blutdruckmessung enthält diese auch eine umfassende Beratung zur Wirksamkeit Ihrer medikamentösen Therapie.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Andrei Tsalko – stock.adobe.com