Arzneitees aus der Apotheke 

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Ob Harnwegsinfekt, Erkältung oder Magen-Darm-Problem: Dagegen hilft eine heilsame Tasse Tee. Diese Kräuter sollten Sie in den nächsten Wochen unbedingt griffbereit haben!

Herrlich, so ein heißer Tee an einem nasskalten Herbsttag … Doppelt wohltuend wirken Arzneitees aus der Apotheke: Sie wärmen nicht nur von innen, sie lindern gleichzeitig auch verschiedenste Wehwehchen. Etwa grippale Infekte; wer sich jetzt mit Husten herumplagt, sollte sich einen Bronchialtee »zur Brust nehmen«. Geeignete Heilpflanzen sind zum Beispiel Thymian, Spitzwegerich und Anis: Sie wirken reizlindernd, schleim- und krampflösend. Schmerzt es dagegen eher im Hals, empfiehlt sich Salbeiblättertee: Er hat antiseptische und entzündungshemmende Effekte. Neben der klassischen Anwendung als Trunk können viele Erkältungstees auch zum Inhalieren oder Gurgeln verwendet werden. 

Bestes für den Bauch 

Gegen Magen-Darm-Beschwerden sind ebenfalls diverse Teekräuter gewachsen. Mit Kamille, Fenchel, Pfefferminze und Kümmel lassen sich Bauchkrämpfe lösen, Süßholzwurzel kann bei Gastritis unterstützen, Löwenzahn fördert mit seinen Bitterstoffen Gallenfluss und Lebergesundheit. Montezumas Rache hat Sie oder Ihre Lieben heimgesucht? Ein Sud aus Brombeerblättern bremst den Durchfall aus. Heißt es hingegen »rien ne va plus« im Darm, hilft Sennesblättertee der Verdauung auf die Sprünge.

Stress & Schmerzen stoppen

Auch wenn unsere Nerven blank liegen oder wir schlecht in den Schlummer finden, lautet unser Motto: Abwarten und Tee trinken. Zutaten wie Lavendel, Melisse, Hopfen oder Passionsblume wirken beruhigend und sanft schlaffördernd, Johanniskraut hellt eine trübe Stimmung auf. Weißdorntee ist »was fürs Herz« – er kurbelt unsere Durchblutung an und stärkt die Herz-Kreislauf-Funktionen. Brennnessel und Birkenblätter bringen Linderung bei Nieren- und Harnwegsinfekten und eignen sich zum Durchspülen. 

Kleines Zubereitungs-Einmaleins

Therapietees aus Blättern, Kraut und Blüten werden meist als Aufguss zubereitet. Hierbei gießen wir die sogenannten Arzneidrogen mit kochendem oder heißem Wasser auf; die Kräuter werden nach einer gewissen Ziehzeit entfernt. Verwenden wir jedoch harte Pflanzenteile wie Wurzeln oder Rinde für den Tee, die Zutaten besser abkochen: Das heißt, sie werden mit kaltem Wasser angesetzt, erhitzt, eine Weile geköchelt und dann erst gefiltert. Enthalten die Teekräuter hitzeempfindliche Substanzen wie Schleimstoffe, einen Kaltauszug wählen: Dazu die Pflanzenteile über mehrere Stunden in kaltem Wasser ziehen lassen, anschließend abseihen und den Sud jetzt erst erwärmen. 

Tipp: Heiltees gibt es nicht nur lose, sondern auch in praktischen Filterbeuteln. Da ist die Zubereitung besonders leicht. 

Experten-Rat: Medizin zum Trinken

»Während Lebensmittel-Tees als Genussmittel dienen und ›nur‹ schmecken sollten, müssen Arzneitees vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen werden beziehungsweise von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften oder dem Rat der Europäischen Union genehmigt sein«, sagt Silke Megens, pharmazeutisch-technische Assistentin. »Dies garantiert unter anderem, dass der Tee pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoffe in bestimmter Konzentration enthält, was bei regelmäßigen Qualitätskontrollen überprüft wird. Ebenso gibt es für Arzneitees bestimmte Indikationen – Erkrankungen und Leiden, gegen die das Getränk zur Anwendung kommt. Und: In der Apotheke bekommen Sie zum Tee, anders als im Supermarkt, eine fachkompetente Beratung!«

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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