Besser leben mit Blasenschwäche

druckendruckenvorlesen vorlesen

Wohl niemand spricht gern über Blasenschwäche, doch Millionen Menschen leiden darunter. Zum Glück können Betroffene selbst viel tun, um den Alltag entspannter zu meistern. 

Sport treiben, Freunde treffen, reisen … Wenn die Blase nicht mehr dichthält und unfreiwillig Urin abgeht, glaubt manch einer, dass es mit all dem vorbei ist. Doch weit gefehlt: Unter Harninkontinenz, wie das belastende Problem im medizinischen Fachjargon heißt, muss die Lebensfreude nicht leiden. 

Generell gilt: Blasenschwäche ist gut behandelbar. Abhängig von individueller Ursache und Ausprägung helfen zum Beispiel vom Arzt verordnete Arzneimittel, Physiotherapie, gezieltes Blasentraining oder auch ein operativer Eingriff. Das alles setzt natürlich voraus, dass sich Betroffene ein Herz fassen und sich ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt anvertrauen. Auch wer nur gelegentlich kleinere Mengen Urin verliert, sollte unbedingt einen Termin in der Praxis vereinbaren. Für Hausärzte, Urologen und Gynäkologen gehören Blasenprobleme zum Berufsalltag – es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu schämen. 

Was Betroffene selbst tun können, um ihre Blase zu entlasten, sich im Alltag sicherer zu fühlen und ihre Lebensqualität zu erhalten, zeigen unsere sieben Tipps.  

1. Auf Inkontinenzhilfen vertrauen 

Aus Angst vor peinlichen Situationen und Missgeschicken ziehen sich Menschen mit Harninkontinenz mitunter aus dem gesellschaftlichen Leben zurück und bleiben lieber zu Hause. Das ist nicht erforderlich. Denn für maximale Sicherheit und zuverlässigen Schutz sorgen passgenaue Inkontinenzhilfen aus der Apotheke. Die saugstarken und geruchsneutralisierenden Einlagen, Einweg-Slips und Co. gibt es in unterschiedlichen Größen, Saugstärken und Ausführungen. Lassen Sie sich am besten direkt in Ihrer Apotheke vor Ort diskret beraten. 

2. Ans Trinken denken 

Die Flüssigkeitszufuhr reduzieren, um nicht so oft müssen zu müssen? Was plausibel klingt, ist leider grundverkehrt. Zum einen, weil eine zu geringe Trinkmenge das Risiko für Harnwegsinfekte erhöht. Und zum anderen, weil sehr konzentrierter Harn die Blase erst recht reizt und das Problem verstärken kann. Empfehlenswert ist es, täglich anderthalb bis zwei Liter zu trinken. Wasser und Tees, die nicht harntreibend wirken, sind ideale Durstlöscher. 

3. Gewicht reduzieren  

Unter Übergewicht leidet auch die Blase – der Druck auf das Speicherorgan steigt. Wer überflüssigen Kilos die Rote Karte zeigt und abnimmt, wirkt dadurch auch Harninkontinenz entgegen. 

4. Den Beckenboden kräftigen  

Eine schwache Beckenbodenmuskulatur ist oft verantwortlich für eine sogenannte Belastungsinkontinenz. Typisch dafür: Erhöht sich der Druck in der Harnblase, etwa beim Lachen, Husten oder Anheben schwerer Gegenstände, geht unfreiwillig Urin an. Helfen kann ein spezielles Beckenbodentraining. Tipp: Wer die Übungen unter fachlicher Anleitung erlernt hat, kann sie mühelos in den Alltag integrieren.  

5. Aktiv bleiben 

Sport zu treiben ist in jedem Alter wichtig für Fitness und Wohlbefinden. Und zum Glück auch mit Blasenschwäche möglich. Günstigen Einfluss auf die Blasenfunktion haben sanfte Sportarten wie Walking, Radfahren, Yoga und Pilates. Ausprobieren lohnt sich!

6. Gut vorbereitet reisen 

In den Urlaub fahren, obwohl die Blase Probleme macht? Aber klar! Eine gute Reiseplanung sorgt unterwegs für Sicherheit und verhindert „Toilettenstress“. Mit dem eigenen Auto zu fahren, ist für Betroffene oft am einfachsten, denn dann kann jederzeit die nächste Raststätte oder ein Restaurant angesteuert werden. Navi oder Toiletten-App lotsen schnell ans Ziel. Sinnvoll ist es, Inkontinenzhilfen und vorsichtshalber auch Ersatzunterwäsche und Einmalwaschlappen unterwegs immer griffbereit zu haben. 

7. Naturkraft nutzen 

Um die Blasenfunkton zu stärken und eine Reizblase zu besänftigen, haben sich pflanzliche Präparate aus der Apotheke bewährt. Darin entfalten Heilpflanzen wie Arzneikürbis, Hopfen und Gewürzsumach ihre Wirkung. Sie können unterstützend hilfreich sein, zum Beispiel bei häufigem Harndrang. Bitte lassen Sie sich beraten.

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©Coloures-Pic – stock.adobe.com