Der angesagte City-Run

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Parkour – der junge Trendsport sorgt ­für ­Fitness mit Funfaktor. Worauf es beim ­urbanen Hindernislauf ankommt und wie der Einstieg klappt.

Es könnte glatt die Szene aus einem Actionfilm sein: Parkour-Läufer*innen erklimmen Mauern, klettern über Zäune, jumpen über Bänke, balancieren auf Geländern, hangeln sich an Gittern entlang … Es geht darum, den direkten Weg von A nach B zu nehmen und dabei Hindernisse nur mit eigener Körperkraft zu überwinden. Parkour kommt aus Frankreich (frz. parcours) und war tatsächlich Vorlage für Stunts, bevor die Ganzkörper-Power-Fitness zum Trend wurde.

Fitnesscenter Stadt

Parkour ist ein urbaner Sport und die Läufer*innen, auch Traceure und Traceurinnen (frz. tracer: Spur legen) genannt, sind kreuz und quer in der Stadt unterwegs. Ein Street-Workout, das wie Joggen, Trail- und Freerunning im Laufschritt stattfindet. Allerdings fehlen akrobatische Einlagen wie Saltos und Handstände, mit denen Free-runner*innen ihren Lauf garnieren. Für Parkour-Läufer*innen ist der Weg das Ziel und jedes Hindernis eine neue Challenge. Dabei wählt jede*r das eigene Tempo, Wettbewerb und Konkurrenz spielen keine Rolle. Weiterer Vorteil: Die Stadt selbst ist das Fitnesscenter, man braucht keine Geräte und auch keine besondere Ausrüstung – Laufschuhe und bequeme Klamotten reichen.

Training macht den Profi

Der Hindernislauf über Mauern, Zäune und Bänke ist allerdings nicht ohne. Er erfordert reichlich Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Einfach mal loslaufen funktioniert also nicht. Intensives Training ist Voraussetzung, zugleich aber auch spannendes Gruppenevent. In vielen Städten Deutschlands gibt es mittlerweile Parkour-Communities, die man über örtliche Sportvereine, im Internet oder über soziale Medien finden kann. Sie trainieren gemeinsam, organisieren Kurse und Workshops, auch für Kinder. In Turn- oder eigens dafür eingerichteten Parkour-Hallen werden Hindernisse aus Turngeräten aufgebaut und Matten ausgelegt, die Fehltritte und Sprünge abfedern. Erst wenn es drinnen klappt, geht es raus ins Gelände. Zusätzlich sollten sich Parkour-Läufer*innen mit regelmäßigem Ausdauer- und Kraftsport fit halten.

Laufen mit Köpfchen

Die rein körperlichen Benefits von Parkour liegen auf der Hand. Aber auch Konzentration, Koordination und Balance profitieren vom dynamischen Hindernislauf. Schließlich stellt jede Hürde eine neue Herausforderung dar, die es nicht nur mit Kraft, sondern auch mit Köpfchen zu überwinden gilt. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis Traceure und Traceurinnen das Hindernis geknackt haben. So bietet der angesagte Trendsport jede Menge Abwechslung und Spaß. Nicht umsonst wird Parkour oft schon im Sportunterricht an Schulen angeboten, denn Laufen und Klettern mit Köpfchen kommt bei Kids gut an. 

Notfall-Kit ist Pflicht

Wie bei jeder Sportart geht es auch hier nicht ohne Warm-up vor dem Start. Dehnen, Hüpfen und Laufen auf der Stelle bringen die Muskeln auf Betriebstemperatur und bereiten die Gelenke auf die Belastung vor. Dennoch besteht beim Parkour auch für geübte Läufer*innen recht hohe Verletzungsgefahr. Ein Notfall-Kit für kleinere Wunden und stumpfe Verletzungen sollte daher stets griffbereit sein!

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Jacob Lund – stock.adobe.com