Der beste Schutz vor Zeckenstichen

druckendruckenvorlesen vorlesen

Die Spinnentierchen sind winzig, können aber gefährliche Krankheiten übertragen. Lesen Sie, wie sich Stiche vermeiden lassen – und wie Sie richtig handeln, wenn der Parasit Sie doch erwischt hat. 

Die ganze Welt fürchtet den Klimawandel, doch ein kleiner Blutsauger freut sich darüber: der Gemeine Holzbock. Diese heimische Zeckenart gehört zu den bedeutendsten Krankheitsüberträgern in Mitteleuropa. Milde, kurze Winter und steigende Temperaturen bescheren den kleinen Spinnentierchen paradiesische Lebensbedingungen – und längere Phasen der Aktivität. Aus ihren Winterquartieren krabbeln die Zecken, sobald die Temperatur auf etwa sieben Grad Celsius steigt. Ist es schon zu Jahresbeginn warm, werden die Tierchen frühzeitig mobil. Wissenschaftler befürchten, der Klimawandel könne die Saison der Parasiten nicht nur verlängern, sondern auch steigende Zeckenzahlen mit sich bringen.   

Zecken übertragen Borreliose und FSME

Das ist alles andere als erfreulich, denn Zecken haben es auf unser Blut abgesehen und können gefährliche Krankheiten übertragen, nämlich die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME.  

Weit verbreitet ist die Infektionskrankheit Borreliose – 60.000 bis 200.000 Menschen infizieren sich hierzulande jährlich damit. Die auslösenden Erreger, Bakterien der Art Borrelia burgdorferi, sitzen insbesondere im Darm der Zecke. Je länger das Tierchen Blut saugt, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung – deshalb ist das rasche Entfernen der Zecke so wichtig. Anzeichen einer Borreliose sind oftmals grippeähnliche Beschwerden, häufig kommt es auch zu einer ringförmigen Hautrötung. Sie tritt rund um die Stichstelle auf und dehnt sich über Tage langsam nach außen aus. Der Grund, warum das Phänomen als „Wanderröte“ bezeichnet wird. Rechtzeitig erkannt, ist Borreliose mit Antibiotika gut behandelbar.   

Mit deutschlandweit einigen Hundert Infektionen im Jahr ist die FSME viel seltener als die Borreliose – aber auch gefährlicher. Die Erreger befinden sich im Speichel der blutsaugenden Parasiten und können direkt beim Stich übertragen werden. Nach grippeähnlichen Symptomen kann es bei einem Teil der Infizierten zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns und des zentralen Nervensystems kommen.  

Während überall in Deutschland die Gefahr besteht, sich mit Borreliose zu infizieren, sind FSME-Viren überwiegend in bestimmten Gebieten im Süden und Osten des Landes verbreitet. Eine Karte der aktuellen FSME-Risikogebiete hält das Robert Koch-Institut im Internet bereit (www.rki.de).  

Kein Stich, keine Infektion 

Wer sich vor Krankheiten schützen möchte, riskiert am besten keinen Stich. Unsere Tipps: 

  • Bleiben Sie beim Wandern, Spazierengehen oder Outdoor-Sport auf festen Wegen, denn Zecken halten sich insbesondere im Unterholz und im Gras auf. 
  • Tragen Sie bei Ausflügen ins Grüne feste, geschlossene Schuhe, Strümpfe und möglichst lange, helle Kleidung, die die Haut gut bedeckt. Tipp: Hosenbeine in die Socken stecken. 
  • Insektenabweisende Mittel (Repellents) bieten zusätzlichen Schutz. Fragen Sie in der Apotheke, welches Präparat Zecken besonders gut auf Abstand hält und wie lange es wirkt. 
  • Nach dem Aufenthalt in der Natur sollten Sie Ihren eigenen Körper und den Ihrer Kinder gründlich nach Zecken absuchen. Gut zu wissen: Die kleinen Blutsauger bevorzugen „versteckte“, gut durchblutete Hautstellen. Gerne sitzen sie zum Beispiel am Haaransatz, hinter den Ohren, unter den Armen, in Kniekehlen oder auch im Genitalbereich. 
  • Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung. Sie wird denjenigen empfohlen, die sich in Risikogebieten öfter in der Natur aufhalten.   

Zecken entfernen leicht gemacht

Wer sich trotz Vorsichtsmaßnahmen eine Zecke eingefangen hat, sollte sie möglichst rasch, aber behutsam entfernen – ein Grund zur Panik besteht nicht. Und so wird’s gemacht: 

  • Mit einer speziellen Pinzette, Zeckenzange oder -schlinge können Sie den Blutsauger hautnah packen und herausziehen. Alternativ können Sie ihm mit einer Zeckenkarte zu Leibe rücken. Wichtig ist, dass der Leib der Zecke nicht gedrückt wird, sonst werden noch mehr Erreger übertragen. Lassen Sie sich die richtige Anwendung bitte in der Apotheke zeigen. 
  • Prüfen Sie, ob Sie beim Rausziehen auch den Stechrüssel („Zeckenkopf“) erwischt haben und desinfizieren Sie die Einstichstelle.  
  • Beobachten Sie das betroffene Hautareal eine Zeitlang. Zeigt sich hier eine auffällige Rötung oder bekommen Sie grippeähnliche Beschwerden, gehen Sie bitte gleich zum Arzt.  

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©SciePro– stock.adobe.com