Diabetes und Parodontitis

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Eine Parodontitis gehört zu den Folgekrankheiten bei Diabetes mellitus. Studien zeigen, dass Diabetiker ein dreifach erhöhtes Risiko haben, an Parodontitis zu erkranken. Aber umgekehrt kann sich auch eine Parodontitis negativ auf den Diabetes auswirken. Die Wechselwirkungen sollten bei Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden. 

Wie entsteht eine Parodontitis?

Eine Parodontitis (auch umgangssprachlich als Parodontose bezeichnet) ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates, die durch Bakterien verursacht wird. Der bakterielle Zahnbelag verursacht eine Entzündung des Zahnfleisches und führt im weiteren Verlauf zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparates. Es kann zur Lockerung der betroffenen Zähne bis hin zum Zahnverlust kommen. Das Voranschreiten einer Parodontitis erfolgt in der Regel nahezu symptom- und schmerzlos und wird daher von der Patientin oder dem Patienten nicht bemerkt.  

Was ist Diabetes?

Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine chronische Störung des Blutzuckerstoffwechsels. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen des Diabetes. 

Der Typ-1-Diabetes (ca. 3 – 5 Prozent der Diabetiker) beginnt meist im Kindes- und Jugendalter. Durch eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse wird kein oder nur sehr wenig Insulin produziert, deswegen muss sofort mit Insulin behandelt werden. 

Hingegen haben etwa 90 Prozent der Betroffenen einen Typ-2-Diabetes, vor allem ältere Menschen sind betroffen („Altersdiabetes“). Das Insulin wird von den Körperzellen immer schlechter aufgenommen und verwertet. Dadurch kommt es zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. 

Wechselwirkungen von Diabetes und Parodontitis

Sowohl Typ-1-Diabetes als auch Typ-2-Diabetes sind ein Risikofaktor für Parodontitis. Die hohen Blutzuckerwerten können die Widerstandskraft des Zahnhalteapparates schwächen. Auch das Fortschreiten einer Parodontitis ist beschleunigt. Bei guter Einstellung des Diabetes ist das Risiko allerdings nicht erhöht. 

Wird eine Parodontitis nicht behandelt, erschwert dies bei Menschen mit Diabetes die Blutzuckereinstellung. Daher sollten beide Erkrankungen möglichst frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. 

Was kann Ihr Zahnarzt tun?

Ihr Zahnarzt bzw. Ihre Zahnärztin überprüft im Rahmen der Kontrolluntersuchung auch Ihr Zahnfleisch. Eine Zahnfleischentzündung als Vorstufe einer Parodontitis kann durch eine entsprechende Behandlung und gute Mundhygiene wieder rückgängig gemacht werden. Liegt bereits eine Parodontitis vor, kann eine Parodontitistherapie eingeleitet werden. Mit einem auf Diabetiker ausgerichteten Betreuungs- und Behandlungskonzept kann Ihre Zahngesundheit so lange wie möglich erhalten werden. 

Was können Sie tun?

Achten Sie auf eine gründliche Mundhygiene und einen gesunden Lebensstil. Nehmen Sie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin wahr. Eine professionelle Zahnreinigung kann Zahnbelege auch an schwer zugänglichen Stellen entfernen. Beobachten Sie eine Veränderung an Ihrem Zahnfleisch und/oder Ihren Zähnen sollten Sie rechtzeitig einen Termin vereinbaren. 

Bildnachweis: ©valiantsin – stock.adobe.com