Donnerwetter

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Warmfront, Wolkenbruch und Wirbelwind. Was macht die herbstliche Witterung nur mit uns? 

Gestern noch wärmte die goldene Oktobersonne unsere Haut, heute weht uns schon ein fieser Nieselregen ins Gesicht. Wenn das Wetter derart Achterbahn fährt, kommt der Körper oft nicht mehr mit. Dann dröhnt es im Kopf, der Kreislauf spielt verrückt und die Laune rutscht tief in den Keller. Knirschen bei Sturm und Graupel obendrein die Gelenke und zwicken die Narben, liegt es wohl auf der Hand: Das Wetter ist schuld. Alles nur Einbildung?

Keine Einbildung

Nein, sagen Experten. Wetterfühligkeit, auch Meteoropathie genannt, ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen. Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass jeder Zweite bei gewissen Wetterlagen mit der ein oder anderen Unpässlichkeit zu kämpfen hat. Statistiken zeigen: Kündigt sich eine unangenehme Regenfront an, sind die Arztpraxen voll mit Bluthochdruck-Patienten, auch mit Menschen, die über rheumatische Beschwerden klagen. Der Grund dafür ist: Das vegetative Nervensystem reagiert, wenn sich draußen die Luftmassen verändern, und gerät dabei ins Stolpern. Die plötzliche Kälte kriecht sprichwörtlich in die Knochen, weil sich mit den sinkenden Temperaturen die Blutgefäße verengen und die Durchblutung verschlechtert. Den Gelenken fehlt es an Nähr- und Sauerstoff. Sie fühlen sich unbehaglich an. Dem Gehirn geht es nicht viel besser. Schwindel ist eine Begleiterscheinung bei Wetterfühligkeit, Konzentrationsprobleme und Kopfweh gehören ebenfalls dazu, während der graue, wolkenverhangene Himmel obendrein aufs Gemüt schlägt. Wer soll da noch zur Ruhe kommen? Schlafstörungen in der Nacht und Abgeschlagenheit am Tag geben uns ohnehin das Gefühl von sieben Tagen Regenwetter. 

Aufs Biowetter achten

Inzwischen weiß man: In den meisten Fällen ist nicht das Wetter selbst für die Symptome verantwortlich. Vielmehr sind es die extremen Schwankungen, die das sogenannte Biowetter ausmachen. Die plötzlichen Temperaturunterschiede von klirrend-kalt zu brütend-heiß, von sonnig-trocken zu stürmisch-nass – und umgekehrt – haben gewisse Einflüsse auf das Wohlbefinden. Denn der Körper braucht seine Zeit, um sich auf die neue Wetterlage einzustellen. 

Wetter-Tagebuch führen

Sensible Menschen haben ein besonderes Gespür für einen drohenden Wetterumschwung. Sie fühlen das herannahende Gewitter bereits vor dem ersten Blitz und Donner. Um nicht länger Wetterkapriolen gnadenlos ausgeliefert zu sein, kann es hilfreich sein, ein Wetter-Tagebuch zu führen. Beobachten Sie die Witterungsverhältnisse und notieren Sie Ihre Empfindungen dabei. Wer regelmäßig die Biowetter-Vorhersagen verfolgt, kann entsprechende Vorkehrungen treffen. Und die Wetterfühligen unter uns sehen auf einen Blick: Auf Regen folgt bald wieder Sonnenschein. 

Was Sie selbst tun können:

  • Gehen Sie raus – bei jedem Wetter. Mit Bewegung an der frischen Luft gewöhnen Sie Ihren Körper daran, sich den Wetterwechseln anzupassen.
  • Pflegen Sie Ihre Schlafhygiene: Immer abends zur gleichen Zeit ins Bett gehen und morgens wie gewohnt aufstehen. Wer seinen eigenen Biorhythmus einhält, kann entspannt mit Wetterturbulenzen umgehen.
  • Kneipp’sche Güsse, Saunagänge und Dampfbäder sind mehr als nur Wellness. Sie trainieren Ihre Blutgefäße – gut vor allem für Rheumatiker und Bluthochdruck-Patienten. 
  • Speziell für Wetterfühlige gibt es homöopathische Komplexmittel, die bei vielen Beschwerden gleichzeitig helfen können. Fragen Sie danach in Ihrer Apotheke! 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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