Ei, Ei, Ei!

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Symbol für neues Leben, für Sonntagsfrühstück und für Hühnerstall. Was das Ei alles kann, wird Sie verblüffen – nicht nur zu ­Ostern.

Schatzkiste unter der Schale

60 Prozent Eiweiß, 30 Prozent Dotter, zehn Prozent Schale. So schnell ist ein Ei dann doch nicht erklärt. Es steckt nämlich jede Menge mehr drin. Nahezu alle Nährstoffe – abgesehen von Vitamin C – sind enthalten, auch solche, von denen wir in der Regel zu wenig bekommen: Vitamin D für ein intaktes Immunsystem, stabile Knochen und starke Nerven; oder auch Vitamin B12, das an fast allen Stoffwechselfunktionen beteiligt ist. Eier sind das pure Leben. In Sachen Mineralstoffe und Spurenelemente ist das Hühnerei ohnehin eine Schatzkiste: Calcium, Phosphor, Eisen, Folsäure, Zink – alles das, was wir zum Gesundbleiben brauchen, produziert die Henne binnen 24 Stunden.

Übrigens: Das Eigelb hat mehr Proteine als das Eiweiß. Das liegt daran, dass das Klare vom Ei zu 90 Prozent aus Wasser besteht.

Von wegen Cholesterinbombe

Eisern hält sich das Vorurteil, Eier seien Cholesterinbomben. Oberflächlich betrachtet, stimmt das auch. 400 Milligramm pro Dotter sind kein Pappenstiel. Gleichzeitig stecken aber Substanzen darin, die wie eine natürliche Cholesterinbremse wirken. Lecithin hilft, Blutfette zu senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Außerdem gilt Lecithin als Treibstoff fürs Gehirn, es fördert das Denken und macht zudem schöne Haare. Wenn das kein Freispruch fürs (Oster-)Ei ist?!

Übrigens: Eier – circa 100 Kalorien pro Stück – helfen sogar beim Abnehmen. Nach dem Verzehr bleibt der Blutzucker­spiegel für längere Zeit auf einem konstanten Niveau. Das heißt: Wir bleiben lange satt.

Braun oder weiß?

Durchschnittlich isst jeder von uns rund 230 Eier im Jahr. Am liebsten sind uns braunschalige Eier – sie machen einen Marktanteil von rund 60 Prozent aus. Der Grund: Wir denken dabei an Naturbelassenheit und Gesundheit. Letztlich sagt die äußere Farbe aber nichts über die Eier-Qualität oder Haltungsform aus, sondern lediglich über die Rasse des Huhns.

Übrigens: Von wegen »jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei«. Das typische Haushuhn kommt nur auf etwa 200 Eier im Jahr. Die Legefreudigkeit ist von vielen Faktoren abhängig: Haltungsbedingungen, Alter, Gesundheitszustand, Stress – all das spielt eine Rolle und macht die Hühner auf gewisse Weise menschlich. Sie sind ja schließlich keine Maschinen.

Bio ist besser

Der Löwenanteil – über 60 Prozent – aller verbrauchten Eier in Deutschland stammt aus Bodenhaltung. Viel zu viel, wie Tierschützer meinen. In dieser Haltungsform leben Hühner in geschlossenen Ställen – neun Hühner pro Quadratmeter mit einem Gitter über der Kotstelle. Futter gibt’s nur vom Band. Bio-Hühnern geht’s wesentlich besser, vor allem wenn sie in mobilen Ställen mit weitläufigem Freilaufgehege wohnen. Laut Öko-Verordnung bekommen sie nur Biofutter, frisches Gras und können auch mal Regenwürmer picken. Den Bio-Eiern merkt man es an: Sie sollen ein intensiveres Aroma und einen höheren Anteil an gesunden Omega-3-Fettsäuren haben. Glückliche Hühner machen also auch uns Menschen glücklicher.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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