Fliegergriff statt Fencheltee

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Wenn in Babys Bäuchlein ein Pups quer sitzt, geben Eltern häufig Fencheltee. Doch der Sud ist für die Kleinen nicht empfehlenswert.

Fencheltee gilt als beliebtes Hausmittel bei Blähungen, da die enthaltenen ätherischen Öle verdauungsfördernde und krampflösende Effekte haben sollen. Für Säuglinge und Kleinkinder unter vier Jahren eignet sich das Getränk jedoch nicht, warnt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Der Grund: Gewürz- oder süßer Fenchel enthält Estragol, das hochdosiert in Tierversuchen karzinogen, also krebserregend, wirkte. Einer österreichischen Übersichtsarbeit zufolge schwankt der Estragol-Gehalt in Fencheltees stark – die geprüften wiesen zwischen 78,0 Mikrogramm und 4633,5 Mikrogramm pro Liter auf. Und da entsprechende Untersuchungen am Menschen bisher fehlen, lassen sich Grenzwerte, die als unbedenklich angesehen werden könnten, nicht festlegen. Stillende Mütter sollten daher ebenfalls auf Fencheltee verzichten; für Kinder bis zwölf Jahre wird maximal eine zurückhaltende Gabe empfohlen.

Blähungen beseitigen

Doch was kann statt Fencheltee helfen, wenn sich die Kleinen quälen und ihre Beschwerden lauthals kundtun? Neben dem Fliegergriff, der für eine entspannte Körperhaltung sorgt – Ihr Kind liegt in Bauchlage auf Ihrem Unterarm –, unterstützt ein wenig Beinarbeit dabei, das Gas im Bäuchlein loszuwerden. Dazu Babys Beinchen abwechselnd sanft beugen und strecken. Auch eine leichte Bauchmassage im Uhrzeigersinn um den Nabel herum löst so manche Blähung in Luft auf. Die Apotheke hält ebenfalls Hilfreiches in petto: Ein Wärmekissen sowie spezielle Sauger für die Flasche können Bauchweh lindern bzw. vorbeugen. Das Fläschchen am besten vor dem Füttern eine Zeit lang stehen lassen und nicht zu viel Pulver verwenden, denn das kann Blähungen begünstigen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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