Grippale Infekte – Erkältung im Anflug

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Dann heißt es: Schnell handeln, um die Beschwerden zu lindern und Schlimmeres abzuwenden. Doch was hilft wirklich? Wir haben nachgeforscht und beantworten häufig gestellte Fragen. 

Muss eine Erkältung überhaupt behandelt werden?

Das ist sinnvoll. Zum einen, um typische Beschwerden wie verstopfte Nase, Hals- oder Kopfweh zu lindern und die Dauer der Infektion bestenfalls sogar zu verkürzen. Zum anderen aber auch, um zu verhindern, dass sich die Erkältung »festsetzt« und dann möglicherweise Komplikationen wie Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündung nach sich zieht. Gut ist es, dem Körper Ruhe zu gönnen und die Genesung mit geeigneten Haus- und Arzneimitteln zu unterstützen.

Was bringen Naturheilmittel?

Gegen Erkältungsbeschwerden sind viele Kräuter gewachsen. Zu Beginn einer Infektion können Schwitztees mit Linden- und Holunderblüten die Abwehrkräfte mobilisieren. Um Erkältungssekret zu verflüssigen und das Durchatmen zu erleichtern, bieten sich Inhalationen mit Kamillenblüten oder Eukalyptus an. Bei Halsschmerzen hilft Gurgeln mit Kamille und Salbei. Wichtig zu wissen: Auch Naturheilmittel können Nebenwirkungen haben und nicht jedes kommt für jeden Erkältungsgeplagten infrage. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.

Wie wird die Nase frei?

Nasenspülungen eignen sich zur schonenden Schnupfentherapie und sorgen für befreites Durchatmen. Spezielle Nasenduschen und die passenden Spülsalze gibt es in der Apotheke. Um die Schleimhäute effektiv zu befeuchten, bewähren sich auch salzhaltige Nasensprays. Ist das Riechorgan völlig verstopft, sorgen abschwellende Nasensprays mit Wirkstoffen wie Oxymetazolin und Xylometazolin für Abhilfe. Wichtig: Maximal eine Woche anwenden. 

Welche Medizin lindert Kopfweh und Fieber?

Schmerzlindernd und zugleich fiebersenkend sind rezeptfreie Präparate mit Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen. Diese Wirkstoffe stecken häufig auch in Kombinationspräparaten, oft zusammen mit abschwellenden, mitunter auch hustenlindernden Substanzen. Spezielle Erkältungstabletten und -säfte mit mehreren Wirkstoffen machen gegen unterschiedliche Beschwerden mobil. Kombipräparate sind allerdings nur dann sinnvoll, wenn die Wirkstoffe zum individuellen Beschwerdebild passen.

Braucht die heisere Stimme Schonung?

Unbedingt. Experten raten, bei Heiserkeit möglichst wenig zu sprechen und auf keinen Fall zu flüstern. Gut ist es, die Rachenschleimhaut zu befeuchten. Wer Halspastillen lutscht, kurbelt die Speichelproduktion an und kann zudem Hustenreiz und Halsbeschwerden lindern. Wichtig bei Halskratzen und Heiserkeit: Viel trinken.

Wie lässt sich Hustenreiz bändigen?

Trockener Reizhusten tritt oft zu Beginn und am Ende einer Erkältung auf – und darf unterdrückt werden. Aus dem Pflanzenreich kommt schleimstoffhaltige Medizin infrage, etwa mit Eibisch, Spitzwegerich oder Malve. Es gibt auch synthetische Hustenstiller ohne Rezept. Im Gegensatz zu trockenem Husten darf produktiver mit Schleimbildung übrigens nicht unterdrückt werden. Wer davon gepeinigt wird, kann einen Hustenlöser einnehmen. Diese Medizin löst festsitzendes Sekret und erleichtert das Abhusten.

Sind Antibiotika nützlich? 

Bei einer einfachen Erkältung auf keinen Fall. Denn Antibiotika wirken gegen Bakterien, nicht jedoch gegen Viren, die für grippale Infekte verantwortlich sind. Hinzu kommt: Eine zu häufige Verordnung und leichtfertige Einnahme von Antibiotika fördert die Entwicklung neuer, resistenter Bakterienstämme.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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