Grundkurs Sonnenschutz

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Grundkurs Sonnenschutz

Endlich Sommer! Da möchten wir am Strand faulenzen, im Pool planschen, die Natur genießen. Aber unsere Haut auch gut vor UV-Strahlen schützen. Worauf es beim Sonnenschutz ankommt? Wir haben die Antworten.

Wie lange kann ich in der Sonne bleiben, ohne Sonnenbrand zu riskieren?

Wie lange sich unsere Haut aus eigener Kraft gegen die UV-Strahlen der Sonne zur Wehr setzen kann, hängt wesentlich vom eigenen Hauttyp an. Besonders hellhäutige und sonnenempfindliche Menschen haben höchstens zehn Minuten, normal Bräunende rund 20 bis 30 Minuten Eigenschutz. Bei dunkler Haut ist die Spanne etwas länger. Diese Werte gelten für unsere Breiten. In den Bergen, am Meer und Richtung Äquator reduziert sich die individuelle Eigenschutzzeit der Haut drastisch. Deutlich erhöhen lässt sie sich aber durch geeignete Sonnenschutzmittel.

Lichtschutzfaktor 20, 30 oder 50 – was bedeutet das eigentlich?

Der Lichtschutzfaktor bezieht sich auf den Schutz vor UV-B-Strahlen und gibt an, wie viel länger man eingecremt in der Sonne bleiben kann als ungeschützt. Ein Beispiel: Rötet sich die Haut eines hellhäutigen Menschen normalerweise schon nach fünf Minuten in der Sonne, erhöht eine Sonnencreme mit Faktor 30 die Schutzzeit rein rechnerisch um das 30-Fache auf 150 Minuten. Diese maximale Besonnungszeit sollte aber vorsichtshalber nie ausgereizt werden. Nach spätestens zwei Dritteln der Zeit (hier: 100 Minuten) heißt es: Raus aus der Sonne!

UV A und UV B: Welche Strahlen machen was?

Die sehr energiereichen UV-B-Strahlen durchdringen die oberste Hautschicht und regen die Pigmentzellen zur Bildung von Melanin an, wodurch die Haut braun wird. Die langwelligen und energieärmeren UV-A-Strahlen dringen besonders tief in die Haut ein und bewirken eine Sofortpigmentierung der Haut. Wichtig zu wissen ist, dass sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen Hautschäden hervorrufen können, was folgender Merksatz veranschaulicht: UV B macht Brand, UV A ist verantwortlich für Alterung der Haut. Beide Strahlenarten sind zudem an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt. Aus diesen Gründen muss ein gutes Sonnenschutzmittel nicht nur vor UV-B-, sondern immer auch zuverlässig vor UV-A-Strahlen schützen.

Wie wird Sonnencreme richtig aufgetragen?

Wichtig ist es, das Sonnenschutzmittel dick genug auf alle unbedeckten Hautstellen aufzutragen – am besten etwa eine halbe Stunde bevor es raus in die Sonne geht. Faustregel: Für den ganzen Körper benötigt ein Erwachsener 30 bis 35 Gramm Creme. Das ist eine Menge von etwa drei Esslöffeln. Ebenfalls unverzichtbar: regelmäßig nachcremen, weil der Schutz durch Schwitzen, Planschen im Wasser und Abtrocknen mit dem Handtuch nachlässt. Achtung: Die maximale Schutzzeit verlängert sich durch das Nachcremen nicht!

Spielt es eine Rolle, ob ich eine Creme, ein Gel oder ein Spray verwende?

Für welches Sonnenschutzmittel Sie sich entscheiden, ist ein Stück weit eine Frage der persönlichen Vorliebe, hängt aber im Wesentlichen von Ihrem Hauttyp ab. Wenn Sie zum Beispiel eine trockene Haut haben, ist eine rückfettende Sonnencreme oder -lotion gut geeignet. Ist Ihre Haut hingegen recht fettig oder neigt zu Sonnenallergien wie Mallorca-Akne, wählen Sie besser ein fettfreies Sonnengel. Auf stark behaarter Haut lässt sich Spray gut verteilen. Tipp: Gut ist es, sich beim Kauf in der Apotheke beraten zu lassen. Hier finden Menschen mit empfindlicher Haut ebenso das ideale Produkt wie jene, die leichte Texturen bevorzugen, die rasch einziehen und nicht kleben.

Lässt sich eine Sonnenallergie verhindern?

Bläschen, Quaddeln, Juckreiz: Eine Sonnenallergie ist quälend. In gewissem Umfang vorbeugen können Sonnenanbeter, wenn sie ihre Haut ganz behutsam an die Sonne gewöhnen. Sinnvoll ist es zudem, hypoallergene, fettfreie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden. Ob zusätzlich die Einnahme spezieller Vitalstoffkombinationen hilfreich sein kann, weiß der Apotheker. Lassen Sie sich rechtzeitig vor dem Urlaub beraten!

Was kann ich sonst noch tun, um die Haut vor Sonnenschäden zu bewahren?

Grundsätzlich raten Experten, die Sonne zurückhaltend zu genießen und sich im Freien überwiegend im Schatten aufzuhalten. Die besonders intensive Mittagssonne sollte man unbedingt meiden. Außerdem lautet ein guter Rat: sich in der Sonne an- statt ausziehen! Dicht gewebte Kleidung in kräftigen Farben hält die UV-Strahlen vom Körper fern. Nicht vergessen: Kopfbedeckung und Sonnenbrille tragen!

Extraschutz für Kinderhaut

Kinderhaut ist besonders empfindlich. Schon innerhalb weniger Minuten können die Kleinen einen gefährlichen Sonnenbrand bekommen. Vorbeugen tut not!

  • Babys dürfen nie der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden und auch Kleinkinder sollten möglichst nur im Schatten spielen. Mittagssonne ist für Kids generell tabu!
  • Kinderhaut sollte stets lückenlos nach der 4-H-Regel vor UV-Strahlen geschützt werden – mit Hut, Hemd, Hose und hohem Lichtschutz.
  • Hochwertige Sonnenschutzmittel speziell für zarte Kinderhaut gibt es in der Apotheke. Entsprechende Produkte zeichnen sich durch hohe Lichtschutzfaktoren und gute Verträglichkeit aus.
  • Im Freibad, am Strand und am Meer ist spezielle UV-Schutzkleidung eine gute Wahl. Streng getestet ist Kleidung nach UV-Standard 801.

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