Gut geschützt in die Pollenzeit

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Auch wenn die Natur noch Winterschlaf hält, steht der erste Blütenstaub schon in den Startlöchern. Zeit, sich für die Heuschnupfensaison zu rüsten.

Die ersten Pollen sind schon da: Frühblüher wie Hasel und Erle senden aufgrund warmer Winter oft schon im Februar erste Pollen aus. Ihnen folgen Birke, Buche, Esche, Weide und Pappel. Spätestens im Frühjahr haben Baumpollen-Allergiker kaum noch eine ruhige Minute, müssen ständig niesen, leiden unter juckenden Augen und laufender Nase. Heuschnupfen lässt sich zwar nicht ganz vermeiden, aber wir können uns vorbereiten und die kritischen Phasen dann besser überstehen.

Abwehrkräfte fit machen

Zu den allergischen Reaktionen kommt es, wenn das Immunsystem harmlose Baum-, Gräser- oder Kräuterpollen als Feinde identifiziert und bekämpft. Damit unsere Abwehr nicht gleich beim ersten Pollenkontakt verrücktspielt, braucht sie rechtzeitig Unterstützung: mit regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, möglichst wenig Stress und vitaminreicher Ernährung. Zusätzlich können wir uns mit Probiotika-Präparaten aus der Apotheke wappnen. Sie unterstützen das Bakteriengleichgewicht im Darm, jenem Ort im Körper, in dem rund 80 Prozent der Immunzellen zu Hause sind. Eine Studie des Europäischen Zentrums für Allergieforschung bestätigt: Probiotika können langfristig dazu beitragen, dass allergische Reaktionen milder ausfallen.

Vorsicht, Kreuzallergie!

Wer jetzt mit viel Obst, Gemüse und Nüssen sein Immunsystem aufpäppeln will, kann manchmal böse Überraschungen erleben. Einige Lebensmittel enthalten Eiweiße, die den Pollen-Proteinen stark ähneln und das Immunsystem ebenso reizen. In diesem Fall handelt es sich um eine Kreuzallergie. Sie betrifft vor allem Birkenpollenallergiker, die Symptome zeigen, wenn sie Äpfel, Steinobst, Karotten, Sellerie, Soja, Hasel- oder Erdnüsse essen. Wer empfindlich auf Beifuß und Gräserpollen reagiert, sollte auf Anis, Basilikum, Dill, Karotten, Sellerie, Senf und Zwiebeln lieber verzichten. Gesunde Lebensmittel wie diese müssen Sie nicht grundsätzlich meiden. Oft sind kleine Mengen unproblematisch und in gedünsteter Form besser verträglich als im rohen Zustand. Inzwischen sind sogar Antiallergie-Äpfel auf dem Markt.

Sicher zu Hause und unterwegs

Pollenschutzgitter an Fenstern und Türen leisten gute Abschirmdienste. Daher jetzt installieren oder bereits vorhandene prüfen. Pollenfilter im Staubsauger und Auto sind sinnvolle Investitionen, sollten aber regelmäßig ausgetauscht werden. Im Auto spätestens vor der Fahrt in den Urlaub, um entspannt reisen zu können. Wohin? Am besten ans Meer oder in die Berge. Ab 2.000 Metern Höhe gibt’s kaum Pollen und an der Küste haben sie »Flugverbot«.

Hausapotheke checken

Sobald es ernst wird, sollten Nasensprays, Nasenspülungen, Augentropfen und antiallergische Medikamente wie Antihistaminika griffbereit sein. Gut zu wissen: Auch pflanzliche Arzneien, etwa Augentropfen mit Augentrost (Euphrasia), und homöopathische Mittel können die Symptome lindern – Ihr Apotheken-Team vor Ort berät und unterstützt Sie gerne.

Übrigens: 

Auf eine gelassenere Immunreaktion zielt auch die Hyposensibilisierung ab. Dafür werden über drei Jahre kritische Allergene, etwa von Birkenpollen, in langsam ansteigender Dosierung injiziert oder als Tablette verabreicht. Das Immunsystem gewöhnt sich daran und reagiert weniger sensibel. Üblicherweise startet die Therapie in pollenarmen Herbst- und Wintermonaten. Eine Ausnahme bildet die intrasaisonale Immuntherapie, die jederzeit möglich ist. Welche Behandlung infrage kommt und ob Sie auch jetzt starten können, klärt Ihr Hausarzt oder Allergologe.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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