Gute Nacht

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Während der Auszeit in Morpheus’ Armen finden in ­unserem Körper umfassende Regenerationsmaßnahmen statt. Tiefer Schlummer ist wichtig für unsere mentale wie physische Gesundheit – und fürs Herz von entscheidender Bedeutung.

Ein- und Durchschlafprobleme sind eine Volkskrankheit: Rund ein Drittel der Deutschen leidet öfter unter einem gestörten Schlummer, und die Häufigkeit durchwachter Nächte steigt mit dem Alter an. Dabei benötigt unser Organismus die vermeintliche Nachtruhe für vielerlei Reinigungs- und Reparaturprozesse. Denn im Schlaf kommen Blutdruck und Herzschlag zur Ruhe, die steigende Anzahl von Killerzellen stärkt unsere Abwehr, die Wundheilung wird angekurbelt und der Stoffwechsel optimiert. Ist unser Schlaf jedoch oft zu kurz oder nicht erholsam, stellt dies ein Risiko für Körper und Seele dar.

Gesundheitliche Gefahren

Schon eine schlechte Nacht lässt unsere Stimmung, Konzentration und Leistungsfähigkeit messbar sinken. Leiden wir chronisch unter Schlafmangel, schwächt das unser Immunsystem – Infekte haben leichteres Spiel, Kopfschmerzen treten häufig auf, wir entwickeln vermehrt Übergewicht. Unser Herz-Kreislauf-System wird besonders in Mitleidenschaft gezogen: Schlummerprobleme gehen nachweislich mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für kardiovaskuläre Erkrankungen einher; vor allem das Risiko für Herzinsuffizienz und -infarkt steigt. Doch in vielen Fällen sind Hyposomnien, wie Mediziner Schlafstörungen nennen, gut behandelbar. Oft genügt es schon, den Alltag ein wenig umzustellen. 

Geeignete Gewohnheiten

So sollten Sie sich immer zur gleichen Zeit ins Bett begeben und im Schlafzimmer nicht mehr aufs Smartphone oder Tablet schauen: Das helle Licht der elektronischen Geräte signalisiert unserem Gehirn »es ist Tag, sei wach«. Besser ist ein beruhigendes Abendritual, etwa das Lesen einer leichten Lektüre oder das Lösen eines (einfachen!) Rätsels. Solch wiederkehrende Tätigkeiten helfen da­bei, uns mental auf die Nachtruhe vorzubereiten. Im Schlafraum sollte es nicht zu warm sein; rund 18 Grad gelten als ideale Temperatur. Und treiben Sie mindestens drei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Sport mehr – körperliche Aktivität über Tag hilft uns zwar dabei, uns die nötige »Bettschwere« anzueignen, doch gegen 18 Uhr sollte das Training beendet sein.

Schlaue Schlaf-Stärker

Will es trotz Schäfchenzählen nicht mit dem Schlummern klappen, hält Ihre Apotheke sanfte Begleiter für den Weg in Morpheus’ Arme bereit. So helfen Arzneimittel mit Heilpflanzen wie Passionsblume, Lavendel, Hopfen und Melisse dabei, zur Ruhe zu kommen, und wirken schlaffördernd – ohne die von verschreibungspflichtigen Medikamenten oft bekannten Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit und Abhängigkeitspotenzial. In aller Munde sind zurzeit Präparate mit Melatonin: Der als »Schlafhormon« bekannte Botenstoff ist unter anderem an der Regulierung unseres Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt. Insbesondere für Menschen ab 55 kann die Einnahme hilfreich sein: Der abendliche Melatonin-Spiegel sinkt häufig altersbedingt. 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Andrey Popov – stock.adobe.com