Hallo, wach!

druckendruckenvorlesen vorlesen

Von wegen Frühlingserwachen. Das große Gähnen beginnt pünktlich mit der Umstellung von Normal- auf Sommerzeit. So überwinden Sie den Wechsel.

Am 26. März ist der große Moment (wieder) gekommen. Mitten in der Nacht überspringt der kleine Zeiger eine ganze Stunde. Statt 2 Uhr ist es urplötzlich schon 3 Uhr morgens. Von jetzt auf gleich ist die Sommerzeit gekommen. Was der Funkwecker in Sekundenschnelle automatisch schafft, ist für unsere innere Uhr echte Schwerstarbeit. 

Mini-Jetlag im März

Müde, abgeschlagen – so fühlt sich jeder Vierte in der letzten Märzwoche. Manche haben mit dieser Art »Mini-Jetlag« sogar noch länger zu kämpfen. Chronobiologen sind überzeugt: Unser Biorhythmus reagiert nicht auf Knopfdruck. Der Organismus braucht eine Weile, um sich an die neue Zeitrechnung zu gewöhnen. Normalerweise stellen wir uns von ganz allein auf die natürlichen, jahreszeitlich bedingten Verschiebungen des Sonnenaufgangs ein. Die abrupt geklaute Stunde aber bringt unseren inneren Takt aus dem Gleichgewicht. 

Hormonelles Hin und Her

Infolgedessen geraten viele körperliche Funktionen ins Schwanken. Blutdruck, Puls- und Herzfrequenz können ins Stolpern kommen. Studien berichten sogar von einem erhöhten Infarktrisiko. So kurz nach der Umstellung auf Sommerzeit sollen die Arztpraxen eklatant voller sein als sonst. Und statistisch gesehen steigt die Zahl der Verkehrsunfälle in den ersten Tagen danach um sechs Prozent. Schuld daran ist das Chaos im Hormonhaushalt, verursacht durch die Zeitverschiebung. Im Prinzip befinden wir uns nämlich noch im winterlichen Dunkelmodus, weil Melatonin, unser Schlummer-Botenstoff, die Oberhand hat. Dass von heute auf morgen die Lichtintensität zunimmt, rüttelt allerdings an den Wachmachern Cortisol und Serotonin, die ihren Gegenspieler nun vom Thron schubsen wollen. Dieses hormonelle Gerangel ist der Grund, warum im Frühling die Tagesmüdigkeit umgeht, das Reaktionsvermögen zu wünschen übrig lässt und die Stimmung tief in den Keller rutscht. Was können wir also tun, um die Schwelle zum Frühling leichter – und gesünder – zu überwinden? 

5 Tipps

  • Optimistisch bleiben: Abends bleibt es länger hell, dies ist der Startschuss in den Frühling und ein Grund zur Freude. Die Welt wird bunter und grüner, die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf – und wir bald auch. 
  • Licht tanken: Um den Schlaf-Wach-Rhythmus und die dazu passende Hormonausschüttung zu beeinflussen, verbringen Sie möglichst viel Zeit an der frischen Luft. Bei Tageslicht drosselt der Körper das müde machende Melatonin und gibt Serotonin eine erste Chance. So fühlen wir uns fitter. 
  • Wasser marsch: Wechselduschen am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen. Der Kreislauf kommt in Schwung, die gute Laune bekommt einen Kick und die Schläfrigkeit wird einfach durch den Abfluss gespült. 
  • Entspannen Sie: Die Umstellung auf Sommerzeit ist Stress für den Körper. Daher schalten Sie einen Gang runter. Spazieren gehen, ein Buch lesen, stricken – alles, was Ihnen beim Abschalten hilft, erleichtert Ihnen den Übergang in die helle Jahreszeit. 
  • Vertrauen Sie der Natur: Extrakte aus Heilpflanzen wie Lavendel und Passionsblume stoßen Botenstoffe im Gehirn an, die dem Organismus mehr Ruhe schenken. So finden Sie abends leichter in den Schlaf und kommen gelassener durch den Tag. 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Alexander Limbach – stock.adobe.com