Kreuzweh, ade!

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Unser moderner Alltag ist alles andere als rückenfreundlich – leider wird das den meisten Menschen irgendwann schmerzlich bewusst. Halten Sie dagegen: mit mehr Bewegung und den richtigen Notfall-Strategien.

Auf dem Stuhl, im Sessel, im Autositz, auf der Couch … Der alltägliche Sitzmarathon beginnt morgens auf dem Weg zum Job, geht bei der Arbeit weiter und endet abends vorm Fernseher oder der Spielekonsole. Das mag bequem sein – gut für den Rücken ist es nicht. Denn Dauersitzen belastet die Bandscheiben, lässt die Muskulatur verkümmern und führt zu Verspannungen.

Allheilmittel Bewegung

Neben Bewegungsmangel werden auch Überanstrengung durch schwere körperliche Arbeit und einseitige Belastungen für die Beschwerden verantwortlich gemacht. Ebenso können Dauerstress und Übergewicht Probleme mit dem Kreuz begünstigen und verstärken. Die gute Nachricht: Meist handelt es sich dabei um »unspezifische« Rückenschmerzen, für die sich keine einzelne Ursache wie ein Bandscheibenvorfall finden lässt.

Was dagegen hilft? Ganz einfach: ganz viel möglichst abwechslungsreiche Bewegung! Denn dabei werden die Bandscheiben be- und entlastet und die Muskeln gestärkt. Außerdem baut Sport Stress ab und hilft beim Gewichtsmanagement. Bringen Sie so viel Aktivität wie möglich in Ihren Alltag – und probieren Sie die folgenden rückenfreundlichen Sportarten aus.

Nordic Walken UND Skilanglaufen

aktivieren Rücken-, Nacken-, Arm-, Brust- und Schultermuskulatur – allesamt Zonen, die häufig verspannt sind.

Schwimmen,

am besten Rückenschwimmen oder Kraulen, trainiert viele Muskelgruppen und löst Verspannungen. Zudem verleiht Wasser Auftrieb, Gelenke und Wirbelsäule werden entlastet. 

Inlineskaten und Eislaufen

schonen die Gelenke und trainieren Beine, Rücken, Bauch und Gesäß. Wenn die Arme rhythmisch mitschwingen, stärkt das die Rumpfmuskulatur und die Wirbelsäule.

Yoga

kräftigt den Rumpf, dehnt die Muskeln und hält die Wirbelsäule beweglich. Gleichzeitig helfen die Übungen beim Entspannen – und weniger Stress kann weniger Rückenschmerzen bedeuten. 

ERSTE HILFE aus der Apotheke

Aber was tun, wenn es trotz aktivem Lebensstil im Kreuz reißt und zwickt? Der wichtigste Rat: Bleiben Sie in Bewegung! Schonung oder gar Bettruhe führen eher zu noch mehr Schmerzen. Versuchen Sie es mit Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren.

Damit Bewegung trotz akuter Beschwerden möglich ist, können kurzfristig rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke helfen. Diese gibt es zum Beispiel in Form von Salben bzw. Gelen und als klassische Schmerztabletten mit Wirkstoffen wie Diclofenac und Ibuprofen. In Präparaten zum Einreiben kommen auch pflanzliche Auszüge wie Beinwellwurzel und Arnika zum Einsatz. Hitze, etwa aus Wärmflasche, Kirschkernkissen oder speziellen Wärmeauflagen bzw. -pflastern, kann Schmerzen ebenfalls lindern. Lassen Sie sich vor Ort beraten, welche Anti-Schmerz-Strategie für Sie infrage kommt.

Auf Warnzeichen achten 

Lässt die Pein nach einigen Tagen nicht nach, ist ein Besuch in der Arztpraxis ratsam. Bei bestimmten Warnzeichen sollten Sie nicht selbst behandeln, sondern sofort Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt aufsuchen. Dazu zählen sehr starke Schmerzen oder Gefühlsstörungen und Lähmungen in Armen und Beinen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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