Langzeitprovisorien in der Zahnmedizin

druckendruckenvorlesen vorlesen

In der modernen Zahnmedizin gibt es viele innovative Techniken und Verfahren, die dazu beitragen, die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern. Ein solches Verfahren, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die Verwendung von Langzeitprovisorien. Aber was genau ist ein Langzeitprovisorium, und warum kann es eine ideale Lösung für einige zahnmedizinische Situationen sein? Hier werfen wir einen genauen Blick auf dieses Thema.

Was ist ein Langzeitprovisorium?

Ein Langzeitprovisorium ist eine vorübergehende zahnmedizinische Lösung, die entwickelt wurde, um während des Behandlungsprozesses Stabilität und Ästhetik zu gewährleisten. Es handelt sich im Wesentlichen um eine temporäre Restauration, die in bestimmten Fällen eingesetzt wird, um die Zeit zwischen verschiedenen Behandlungsphasen zu überbrücken. Diese Provisorien werden oft verwendet, wenn eine längerfristige zahnärztliche Arbeit geplant ist, wie beispielsweise bei Zahnimplantaten, Brücken oder Kronen. Langzeitprovisorien bleiben je nach individueller Situation zwischen drei und zwölf Monaten im Mund des Patienten.

Warum sind Langzeitprovisorien wichtig?

Ästhetik: Langzeitprovisorien werden aus Materialien hergestellt, die eine gewisse Ähnlichkeit mit natürlichen Zähnen aufweisen (wie Kunststoff und/oder verblendetes Metall). Dies ermöglicht es den Patientinnen und Patienten, ihr Lächeln zu bewahren, während sie auf die endgültige Behandlung warten.

Stabilität und Funktion: Langzeitprovisorien dienen nicht nur der ästhetischen Verbesserung, sondern auch der Funktionalität. Sie helfen, den Biss und die Kaukraft aufrechtzuerhalten, was wichtig ist, um Probleme mit der Zahnstellung oder der Kiefergelenkfunktion zu vermeiden.

Schutz der empfindlichen Bereiche: In vielen Fällen erfordert die Vorbereitung auf eine umfassendere Behandlung das Abtragen oder Beschleifen der natürlichen Zahnsubstanz. Ein Langzeitprovisorium schützt die verbleibenden Zähne vor Empfindlichkeit (z. B. durch Kälte/Hitze, chemische Reize) und weiteren Schäden.

Anpassung und Kontrolle: Langzeitprovisorien ermöglichen es dem Zahnarzt, die Anpassung der endgültigen Restauration zu kontrollieren. Änderungen können vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass die endgültige Lösung perfekt passt und den Anforderungen des Patienten gerecht wird.

Wie werden Langzeitprovisorien hergestellt?

Bei direkter Herstellung wird das Langzeitprovisorium in der Praxis bzw. im Mund des Patienten angefertigt. Meist erfolgt die Herstellung von Langzeitprovisorien aber in enger Zusammenarbeit zwischen dem Zahnarzt und dem zahntechnischen Labor. Der Zahnarzt nimmt Abdrücke des Gebisses des Patienten, um ein genaues Modell der Zähne zu erstellen. Anhand dieses Modells fertigt das Labor dann das Langzeitprovisorium an, das an die individuelle Zahnform und -farbe angepasst ist. Danach wird das Provisorium vom Zahnarzt mit einem später wieder leicht zu entfernenden Zement eingeklebt. 

Bildnachweis:  ©reineg – stock.adobe.com