Mach die Mücke!

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Die lästigen Blutsauger können ganz schön nerven und sind leider nicht immer harmlos. Wie Sie Mücken auf Abstand halten – und Stiche richtig behandeln.

Wenn wir den Tag gemütlich auf dem Balkon ausklingen lassen oder abends im Garten werkeln, sind meist auch ungebetene Gäste mit von der Partie. Zwar warnt uns ihr enervierendes Sirren, doch häufig ist es dann schon zu spät: die Mücke hat zugestochen …

Weibliche Mücken benötigen Blut, um Eier zu entwickeln und zu ernähren. Beim Stechen scheiden sie mit ihrem Speichel eine Art Gerinnungshemmer aus, der den Blutfluss erleichtert. Die im Speichel enthaltenen Eiweißstoffe rufen unser Immunsystem auf den Plan und regen die Histaminproduktion an. Die Folgen sind schmerzhaft: es juckt, die Stelle rötet sich und schwillt an.

Exoten auf dem Vormarsch

Heimische Mücken sind lästig, aber in aller Regel harmlos. Etwas anders sieht es mit ihren exotischen Verwandten aus, die sich unter anderem aufgrund des Klimawandels verbreiten. 2007 tauchten hierzulande die ersten Asiatischen Tigermücken auf, kurze Zeit später dann die Japanische Buschmücke. Diese Insekten können Viren übertragen: Haben sie einen Menschen gestochen, der bestimmte Krankheitserreger in sich trägt, können sie sie beim nächsten Stich weitergeben. Diese Form der Verbreitung von Infektionskrankheiten ist nicht nur für Südostasien und andere tropische Regionen belegt, sondern wurde auch in Südeuropa beobachtet. Für Deutschland schätzen Experten das Risiko noch als vergleichsweise gering ein. Doch gleichzeitig gehen Wissenschaftler davon aus, dass wir es in der Zukunft zunehmend mit Erkrankungen zu tun haben werden, die von Insekten übertragen werden.

Beugen Sie vor

  • Insektenschutzgitter halten die winzigen Blutsauger aus der Wohnung fern.
  • Tragen Sie langärmlige Oberteile und lange Hosen in hellen Farben – Mücken fliegen eher auf Dunkles.
  • Insektenschutzmittel gleichmäßig auf unbedeckte Körperstellen aufsprühen, dann mit den Händen verteilen. Fürs Gesicht zuerst auf die Hände aufsprühen, dann verteilen, Kontakt mit Augen und Mund vermeiden.
  • Die Tierchen erspüren uns nicht nur über Körperwärme und Atemluft, sondern auch über den Schweiß. Eine Dusche neutralisiert Gerüche.
  • Ätherische Öle wie Lavendel und Citronella können Mücken auf Abstand halten.
  • Erste Hilfe nach dem Stich.
  • Nicht kratzen, das reizt die Haut und begünstigt Entzündungen.
  • Thermische Stichheiler machen die Eiweißstoffe aus dem Mückenspeichel durch Wärme unschädlich.
  • Die Stelle kühlen mit Coolpack (nicht direkt auf die Haut legen), Franzbranntwein oder kaltem Wasser.
  • Juckreizlindernde Cremes und Gele mit antiallergischen Wirkstoffen gehören in die Hausapotheke, eventuell auch Hydrocortison-Präparate.

Vorsicht, Kriebelmücken!

Sie sehen aus wie winzige Fliegen und beißen, statt zu stechen. Ihre Bisse ähneln kleinen Schürfwunden, sie schmerzen und jucken. Tipp: Niemals kratzen, damit sich die Stelle nicht entzündet. Besser desinfizieren und kühlen, auch cortisonhaltige oder antiallergische Salben aus der Apotheke helfen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Piman Khrutmuang – stock.adobe.com