Mehr Lust auf die Liebe

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Chili schmeckt nicht nur scharf, er sorgt auch in Sachen Erotik für ordentlich Würze. Und da sind noch mehr sanfte Substanzen, die die Lust auf Lust fördern. Für Frühlingsgefühle (fast) wie früher …

Dass sich die Sexualität im Lauf einer langjährigen Beziehung und auch mit zunehmender Anzahl von Kerzen auf der Geburtstagstorte verändert, stellt kein Geheimnis dar. Dennoch ist die Libido keine Frage des Alters: Körperliche Nähe tut uns in jeder Phase unseres Lebens gut. Doch was, wenn bestimmte Faktoren wie Stress, Alltagsroutine und Konflikte uns einen Strich durch die Lust machen? Dann können so manche Lebens- und Arzneimittel der Leidenschaft auf die Sprünge helfen – sogenannte Aphrodisiaka. Die Bezeichnung ist abgeleitet von der griechischen Göttin der Liebe, Aphrodite.

Genussvolle Gewürze 

Einige dieser Substanzen finden wir in der Küche, zum Beispiel im Gewürzschrank. Denn bestimmte Kräuter verfeinern nicht nur den Geschmack von Speisen, sondern kurbeln auch diverse physische Prozesse an. Petersilie enthält das Flavonoid Apiin, das die Sinnlichkeit fördert und sich positiv auf die Fortpflanzungsorgane auswirkt. Auch Salbei und Basilikum gelten als sanfte aromatische Lustmacher. Intensivere Wirkung erzielt die durchblutungsfördernde Ingwerwurzel; Muskatnuss enthält die Libido stimulierendes Myristicin, sollte allerdings in Maßen verzehrt werden, da es in größeren Mengen (ab 5 Gramm) zu Vergiftungserscheinungen führt. Chili bringt mit seinen Scharfstoffen das Blut in Wallung und sorgt für die Ausschüttung von Endorphinen, also Glückshormonen. Auch hierbei gilt: Weniger ist mehr, da hohe Dosen Nebenwirkungen auslösen können.

Sinnlichkeit schlürfen

Ein leckeres Heißgetränk kann uns ebenfalls für die Liebe erwärmen, etwa Kakao. Das von den Mayas als »Pflanze der Götter« verehrte Gewächs sorgt nicht nur mit Theobromin und Phenylethylamin für Hochgefühle, sondern verschafft uns mit sogenanntem Anandamid einen leichten Rauschzustand. Wie auf Wolke 7 lässt uns auch Kaffee schweben: Der Energie-Kick durchs Koffein setzt im Körper Dopamin und Adrenalin frei, was die Stimmung hebt und unsere Sexualorgane reizempfindlicher macht. Die Herren der Schöpfung können alternativ auch auf den Grundsatz »Abwarten und Tee trinken« setzen – zumindest, wenn es sich dabei um grünen Tee handelt. Denn der verhilft, regelmäßig verzehrt, mit den enthaltenen Catechinen (Bitterstoffe) zu verbesserter Blutzirkulation und mehr »Standfestigkeit«.

Ab zur Apotheke

Wer dem Liebesleben einen schwungvolleren Schub versetzen möchte, kann auf Präparate aus der Apotheke zurückgreifen: Neben verschreibungspflichtigen Wirkstoffen gibt’s hier diverse Mittel auf pflanzlicher Basis, die der Lust frei verkäuflich und gut verträglich auf die Sprünge helfen. Beispielsweise mit Extrakten des Yohimbé-Baums: Die hauptsächlich aus der Rinde gewonnene Substanz Yohimbin wirkt auf das zentrale Nervensystem ein, beeinflusst den Blutdruck und kann die Blutzufuhr zum Penis und auf die Schwellkörper verbessern, was bei Erektionsproblemen unterstützt. Damiana, eine mexikanische Safranmalve, gilt hingegen als euphorisierend und steigert das nachlassende erotische Verlangen – bei beiden Geschlechtern. Sie wirkt regulierend auf den Testosteronspiegel, regt die Libido an und intensiviert die sexuelle Erregung.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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