Natürlich gepflegt

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Naturkosmetik boomt – zu Recht. Denn sie bringt viele Vorzüge mit. Doch welches ­Produkt ist das richtige für Sie? Letztlich kommt es auf die Bedürfnisse Ihrer individuellen Haut an. Worauf sollten Sie achten? 

Was ist eigentlich Naturkosmetik? Die Anforderungen an Naturkosmetik sind höher als an herkömmliche Pflegeprodukte. Ihre Inhaltsstoffe sind überwiegend natürlichen Ursprungs, oft in Bioqualität. Naturkosmetik ist in der Regel frei von umstrittenen Inhaltsstoffen wie Silikonen, Mikroplastik, synthetischen Konservierungsstoffen, hormonell wirksamen Substanzen und Erdölprodukten. Erlaubt sind nur sehr wenige chemisch hergestellte Stoffe wie einige Pigmente und naturidentische Konservierungsstoffe. Viele Hersteller achten außerdem bei der Rohstoffgewinnung, Produktion und Verpackung auf faire und nachhaltige Kriterien. Leider ist der Begriff „Naturkosmetik“ nicht gesetzlich geschützt, ebenso wenig wie „Bio-Kosmetik“. Orientierung im Produkt-Dschungel bieten Siegel und Zertifikate, etwa von Natrue, BDIH oder Ecocert. Achtung Allergiker*innen: Naturkosmetik ist nicht grundsätzlich besser verträglich: Auch natürliche Duftstoffe oder Pflanzenextrakte können Allergien auslösen.

Welcher Hauttyp sind Sie?

Mischhaut …

… ist eigentlich kein eigener Hauttyp, sondern beschreibt ein Zusammentreffen verschiedener Eigenschaften. Meist sind Stirn, Nase und Kinn als T-Zone eher ölig, die Wangen und Sei­tenpartien trocken. ­Haben die unterschiedlichen Regionen ausgeprägte Wesenszüge, kann es sinnvoll sein, verschiedene Kosmetikprodukte zu benutzen. Insgesamt besteht die Herausforderung darin, die Haut weder zu stark zu fetten, noch sie auszutrocknen. Oft ist Mischhaut mit leichten, feuchtigkeitsspendenden Rezepturen sehr zufrieden. Naturkosmetik für Mischhaut vertraut auf die ausgleichenden Eigenschaften von Traubenkernöl, grünem Tee oder Lavendel.

Reife Haut …

… ist trockener, dünner und weniger elastisch als früher. Mit den Jahren schwächelt das Bindegewebe und Fältchen entstehen. Manchmal wirkt der Teint etwas fahl. Reife Haut braucht intensive Pflege, die ihre schwindende Fähigkeit zur Selbstregulierung ausgleicht und leicht polsternde Effekte hat. Ein reichhaltiges Serum kommt hier genau richtig, ebenso wie Gesichtskuren und nährende Cremes. Pflanzliche Öle aus Granatapfel, Borretsch und Argan wirken antioxidativ, also der Zellalterung entgegen, und spenden hochwertige Fettsäuren für ein lebendiges, strahlendes Hautbild. Auch Mandel- und Olivenöl unterstützen die Haut ab 50.

Sensible Haut …

… reagiert auf diverse äußere Reize im wahrsten Sinne irritiert. Sie äußert ihr Unbehagen bei wechselnden Umgebungstemperaturen, trockener Raumluft oder in Kontakt mit verschiedenen Substanzen sogleich in Form von Juckreiz, Spannungsgefühlen und Rötungen.

 Sensible Haut braucht zurückhaltende Pflege. Auf Duft- und Farbstoffe – auch natürliche – kann sie gut verzichten. Dafür sollten ihr Cremes und Co. Feuchtigkeit verleihen, ihr Wesen beruhigen und sie vor Umwelteinflüssen schützen. Die Diva unter den Hauttypen verlangt Kontinuität: Wer einmal eine Pflege gefunden hat, die der Haut gefällt, bleibt meist dabei und sieht von Experimenten ab.Produkte für empfindliche Haut enthalten typischerweise Mandel-, Wildrosen- oder Nachtkerzenöl sowie Extrakte aus Calendula, ­Melisse oder Kamille.

Trockene Haut …

… fühlt sich schnell rau und spröde an. Sie ist oft schuppig, neigt zu Rissen und Knitterfältchen, juckt häufig und nach dem Waschen spannt sie. Es fällt ihr schwer, Feuchtigkeit aufzunehmen und zu behalten, dadurch ist die natürliche Lipidhülle und damit gleichzeitig die Schutzfunktion der Haut eingeschränkt. Trockene Haut braucht Hilfe von außen, um ihre feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften zu fördern. Hochwertige Pflanzenöle, die den körpereigenen Lipiden ähneln, wie Jojoba- und Olivenöl, stärken die Haut. So kann sie ihre Aufgabe, Feuchtigkeit zu speichern, besser erfüllen. Substanzen wie Rosmarin- und Sanddornextrakte unterstützen die Regulierungsmechanismen in der Haut und sorgen für eine bessere Balance. Aloe vera schenkt beruhigende Feuchtigkeit.

Ölige Haut …

… ist großporig, glänzt schnell und neigt zu Pickeln. Sie produziert zu viel Fett und kann dieses nicht ­loswerden. In der Folge verstopfen die Talgdrüsen, entzünden sich, es bilden sich schmerzhafte und unschöne Pusteln. Typischerweise treten Hautunreinheiten vermehrt unter Hormonschwankungen auf: in der Pubertät und während des Menstruationszyklus. Auch Schwankungen im Stoffwechsel können einen vorübergehenden Talgüberschuss und damit Pickel hervorrufen.Bei der Pflege gilt es, Entzündungen zuvorzukommen und die unruhige Haut zu besänftigen. Grundlegend ist eine regelmäßige milde Reinigung, um Talg und Hautzellen zu entfernen und damit verstopften Poren die Grundlage zu entziehen. Produkte mit geringem Fettanteil und natürlichen Feuchtigkeitsspendern tun ihr gut. Ausgesuchte Naturkosmetik schafft es, Poren zu verengen und die Talgproduktion einzudämmen, antibakterielle Wirkstoffe können Entzündungen fernhalten. Gute Partner sind Extrakte aus Weidenrinde und Hamamelis, ebenso wie Masken, Peelings und Cremes mit Aktivkohle, Ton- und Heilerde. Entzündungshemmend wirken Lavendel- und Teebaumöl.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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