Oh, mein Kopf
drucken vorlesenKopfschmerz ist gleich Kopfschmerz? Von wegen! Bei älteren Menschen hat er häufig andere Ursachen als bei jüngeren. Und das wirkt sich auch auf die Behandlung aus.
Es ist ein Vorurteil, dass ältere Menschen nur selten Kopfweh haben. Wahr ist hingegen, dass sie häufig anders leiden als jüngere. Dazu sollte man wissen: Fachleute unterscheiden zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Migräne und Spannungskopfschmerzen sind primäre Formen oder anders ausgedrückt: Sie sind die Erkrankung selbst. Von diesen Kopfschmerzen sind ältere Menschen tatsächlich seltener betroffen als junge.
Sekundäre oder symptomatische Kopfschmerzen hingegen treten mit zunehmendem Lebensalter häufiger auf. Sie werden durch bestimmte Faktoren oder Erkrankungen hervorgerufen, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollten.
Ursachen finden und behandeln
Schuld am Kopfweh können zum Beispiel Bluthochdruck, Zahn- und Kieferprobleme wie nächtliches Zähneknirschen und ein Verschleiß der Halswirbelsäule sein, ebenso eine nicht optimal angepasste Brille. Sie wachen schon mit einem Brummschädel auf? Dann sind vielleicht Schlafstörungen und kurzzeitige Atemstillstände (Schlafapnoen) die Ursache. Wer ständig unausgeschlafen in den Tag startet, spürt das irgendwann auch körperlich: Rücken- und Nackenverspannungen sind mögliche Folgen, die wiederum auch zu Kopfdruck führen können.
Viele ältere Menschen sind auf Medikamente angewiesen – und leider sind Kopfschmerzen manchmal auch eine Nebenwirkung solcher Arzneien, etwa von Mitteln gegen Herzbeschwerden. Ein anderes Problem: Wer unter Migräne oder Spannungskopfschmerzen leidet und dagegen häufig oder regelmäßig Schmerzmittel einnimmt, kann die Probleme damit sogar verstärken. Fachleute sprechen von Kopfschmerzen durch Schmerzmittel-Übergebrauch.
Arzneimittel bewusst einsetzen
Häufig verschwinden die Kopfschmerzen, wenn die Ursache gefunden und behandelt ist. Werden Schmerzmittel nötig, gilt es zu beachten, welche anderen Erkrankungen Sie haben und welche Medikamente Sie einnehmen. Triptane gegen Migräne sind zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen nicht geeignet; Acetylsalicylsäure und andere sogenannte NSAR sollten bei eingeschränkter Nierenfunktion, erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko oder wegen möglicher Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt gemieden werden. Bei freiverkäuflichen Medikamenten berät Sie das Team in Ihrer Apotheke, welche Schmerzmittel in Ihrem Fall geeignet sind.
Vorbeugen und sanft behandeln
Um Kopfschmerzen vorzubeugen, sollten Sie immer ausreichend trinken. Bei drohendem Kopfweh können manchmal schon ein paar Gläser Wasser helfen. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft tut gut. Bewährt hat sich außerdem Pfefferminzöl, das Sie auf Stirn und Schläfen tupfen. Eine andere Erste-Hilfe-Strategie sind Kältekompressen aus dem Eisfach: Locker in ein Tuch einschlagen, an die Schläfen oder auf die Stirn legen – dann ab aufs Sofa und entspannen.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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