Pflegen, feilen, polieren
drucken vorlesenRosig und zart schimmernd. So sollen Fingernägel aussehen. Mit unseren Tipps gelingt’s im Handumdrehen.
Verschlüsse öffnen und Klebeschilder abknibbeln. Fingernägel unterstützen viele unserer Handgriffe, die filigrane Feinarbeit erfordern. Sie dienen uns als praktische Werkzeuge und gelten obendrein als Schönheitsideale. Denn makellose Fingernägel sind wie Visitenkarten – unerlässlich für ein gepflegtes Äußeres und ein Indiz für Gesundheit. Feste, fesche Fingernägel haben also viele Vorteile auf einmal – wenn das kein Grund zur Pflege ist.
Fein feilen
Fingernägel wachsen durchschnittlich einen Millimeter pro Woche. Um sie regelmäßig zu kürzen und in Form zu halten, vergessen Sie Schere und Knipser. Auch Metallfeilen sind suboptimal, weil sie den Nagel ausfransen. Lieber Glas- oder Mineralfeilen verwenden. Bei Sandblattfeilen gilt: Je feiner die Körnung, desto schonender für den Nagel. Außerdem immer nur in eine Richtung feilen – nicht wetzen –, sonst rauen Sie den Nagel auf, bleiben bei der nächsten Gelegenheit an Ihrer Kleidung hängen und – zack – Nagel eingerissen. Wie lästig!
Glatt und glänzend
Auch die Nagelplatte können Sie glätten und so einen zarten Perlmuttschimmer erzeugen. Vorsicht bei sehr dünnen Nägeln, weil die Feile noch mehr von der Hornschicht abträgt. Sie möchten mehr natürlichen Glanz? Dann reiben Sie Ihre Nägel mit einem Hauch Vaseline ein.
Nagelhaut pflegen
Nagelhaut zurückschieben, ja oder nein? Dermatolog*innen raten davon ab. Das feine Nagelhäutchen an der Wurzel des Nagels hat schließlich eine wichtige Funktion: Es verhindert, dass Bakterien und Pilzsporen in die Haut eindringen. Wird die Nagelhaut mechanisch behandelt, kann sie leicht einreißen. Daher niemals mit der Schere bearbeiten, lieber wachsen lassen und regelmäßig mit feuchtigkeitsspendendem Pflegeöl speziell für die Nagelhaut einreiben – gibt’s übrigens in Ihrer Apotheke.
Bad und Balsam
„Sie baden gerade Ihre Hände drin“ – nicht in Spülmittel, das ist nicht ideal. Besser ist lauwarmes Olivenöl. Vermengt mit etwas Zucker wirkt es wie ein durchblutungsförderndes Peeling. Übrigens: Olivenöl fördert die Regeneration brüchiger Nägel. Kurz einwirken lassen, dann abspülen. Nagelöl aus der Apotheke enthält eine Extraportion Vitamin E, stärkt und festigt so die Fingernägel. Es zieht schnell ein und ist wie Balsam für die empfindliche Nagelhaut.
Nagelpflege über Nacht
Nagelnährcremes und -stifte mit Glycerin und Keratin härten die Nagelsubstanz und machen sie widerstandsfähiger – über Nacht. Tipp: Abends die Nägel damit einmassieren, leichte Baumwoll-Handschuhe aus der Apotheke anziehen und ab ins Bett. Dann wachen Sie morgens mit Samtpfoten auf.
Nägel – Spiegel der Gesundheit
„Zeig mir deine Fingernägel und ich sag dir, was du isst.“ Ein Nährstoffmangel ist unter Umständen an den Fingernägeln abzulesen. Fehlt es an Calcium, Vitamin B und Biotin, können sie blättern, splittern oder reißen. Wer zu weiche Nägel hat, sollte Weißmehl durch Vollkornprodukte ersetzen. Auch Seefisch, Spinat und Hülsenfrüchte tragen zu einer gesunden Hornzellenbildung bei – die Voraussetzung für eine feste Nagelplatte.
Ob Ihnen wirklich Vitalstoffe fehlen, kann nur Ihr Arzt oder Ihre Ärztin beurteilen. Daher doktern Sie nicht eigenmächtig herum. Auf Empfehlung bekommen Sie Biotin-Präparate und andere Nahrungsergänzungen in Ihrer Apotheke.
Lackieren lieber nicht?
Nachweislich enthalten viele herkömmliche Nagellacke krebserregende Schad- und allergieauslösende Zusatzstoffe. Zudem können sich Nägel durch häufiges Lackieren gelblich verfärben. Naturkosmetik-Hersteller wollten es besser machen und haben inzwischen sogenannte „Free-Produkte“ herausgebracht. Sie kommen in der Regel ohne Formaldehyd-Harze und Co. aus, bestenfalls sind sie sogar tierversuchsfrei und vegan und stellen so keine Gefahr für Gesundheit, Umwelt und Tierwohl dar.
Natur pur
Ob künstliche Nägel schädlich sind? Die Frage erübrigt sich eigentlich. Unter Gel oder Kunststoffblenden kommt kein Sauerstoff mehr an die „echten“ Nägel. Sie werden dadurch weich, porös und können das Nagelbett nicht mehr vor Keimen schützen. Stattdessen können sich Hohlräume bilden, in die möglicherweise Bakterien oder Pilze eindringen. Nagelpilz, Verfärbungen oder Infektionen im Bereich des Fingernagels sind unangenehme und unschöne Erscheinungen. Dann müssen Präparate mit Eukalyptus-, Teebaumöl oder härtere Geschütze her.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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