Schluss mit Sodbrennen

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Jede*r Fünfte kennt das saure Aufstoßen und den ätzenden Schmerz in Hals und Speiseröhre leider nur zu gut. Wie entsteht Sodbrennen und wie können wir es lindern?

Zu süß, zu fett, zu viel oder unter Stress zu hektisch gegessen – darauf reagiert unser Magen ziemlich sauer. Um die Nahrung zu verarbeiten, bildet er vermehrt Säure. So erhöht sich der Druck im Magen und es kann passieren, dass Nahrungsteile und überschüssige Säure zurück in Speiseröhre und Rachen fließen und die Schleimhäute angreifen. Wir spüren das als ätzendes Brennen oder Druck hinter dem Brustbein. Zum Glück können natürliche Mittel solche Beschwerden durch Reflux, übersetzt heißt das Rückfluss, schnell und zuverlässig lindern.

Die Feuerwehr: Tee & Wasser 

Arzneitees mit Kümmel, Fenchel und Kamille beruhigen den Magen und gereizte Schleimhäute. Die Kräuter können einzeln oder als Mischung – gibt’s in Apotheken – aufgebrüht werden. Der sonst so wohltuende Pfefferminztee ist bei Sodbrennen keine gute Idee: Er regt die Magensäureproduktion an und wirkt muskelentspannend. Das schwächt den Schließmuskel, der den Magen in Richtung Speiseröhre abdichtet, und begünstigt den Reflux. Stilles, zimmerwarmes Wasser hingegen spült aufsteigende Säure sanft herunter und verdünnt zugleich den ätzenden Magensaft. Auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten, da sie das Aufstoßen fördern. 

SOS-Experten: Heilerde & Leinsamen

Zwei Hausmittel helfen, den Brand zu löschen: Leinsamen mit seinen schützenden Schleimstoffen und Heilerde aufgrund ihrer säurebindenden Minerale und Spurenelemente. Heilerde ist in Ihrer Apotheke in Form von Kapseln und als Pulver zum Anrühren mit Wasser erhältlich. Leinsamen wird ebenfalls in Wasser gelöst und setzt dann seine heilsamen Stoffe frei. Sie legen sich wie ein Schutzfilm auf die Magenwände und Schleimhäute. Wichtig: Reichlich Wasser dazu trinken, bis zu zwei Liter täglich. Zur schnellen Löschtruppe gehören auch Mandeln (natur!) oder ein Esslöffel Haferflocken – jeweils gründlich zu Brei kauen, diesen langsam schlucken.

Ernährungs-Check: Weniger Fett & Zucker

Schwer Verdauliches wie Fett, Zucker, frisches (Weiß-)Brot, Hülsenfrüchte, Kohlgemüse und Zwiebeln begünstigt Sodbrennen. Daher den Speiseplan mal unter die Lupe nehmen – insbesondere Fertiggerichte und Fast Food entpuppen sich oft als Zucker- und Fettfallen. Als gut verdaulich und Anti-Sauer-Helfer gelten Proteine, etwa in mageren (!) Milchprodukten und Mandeln, sowie stärkehaltige Kartoffeln, reife Bananen und Haferflocken.

Brandschutz: Genussvoll essen & viel Bewegung

Mit mehreren Snacks am Tag kommt der Magen besser klar als mit wenigen üppigen Mahlzeiten. Außerdem sollten Sie sich Zeit nehmen und jeden Bissen gründlich kauen, denn gut eingespeichelter Nahrungsbrei erfordert weniger Magensäure. Nach dem Essen nicht ruhen, sondern die berühmten 1.000 Schritte tun. Bewegung unterstützt die Verdauung und beugt Sodbrennen vor. Im Liegen hingegen fließt ätzender Magensaft leichter retour in die Speiseröhre. Das passiert oft auch nachts, Betroffene sollten den Oberkörper höher lagern.

Lösch-Trick: Zwerchfellatmung

Gezielte Entspannung des Zwerchfells kann helfen, denn die Speiseröhre verläuft durch den Atemmuskel und gerät bei Säureattacken unter Druck. So geht’s: Aufrecht sitzen, tief einatmen und lange ausatmen – dabei den Oberkörper nach vorne beugen. Wenn keine Luft mehr kommt, Nase zuhalten und Mund schließen. Oberkörper aufrichten und versuchen, einzuatmen (Nase und Mund bleiben geschlossen!). Dabei entsteht ein Vakuum, welches das Zwerchfell dehnt und die Speiseröhre entlastet. Kurz entspannen, Übung noch zweimal wiederholen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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