So machen Sie Ihr Zuhause sicherer

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Die meisten Seniorinnen und Senioren leben in den eigenen vier Wänden und wollen dort auch bleiben. Schön, dass es zahlreiche nützliche Helfer gibt, die im Alter für häusliche Unabhängigkeit und Sicherheit sorgen. 

Der Segen des hohen Alters hat seinen Preis: Irgendwann, manchmal schon mit 70 Jahren, häufig aber auch erst weit jenseits des 80. Geburtstags, lässt die körperliche Fitness allmählich nach. Mehr und mehr werden dann vor allem die alltäglichen Wege zum Problem: der Gang zum Briefkasten, in den Keller oder zum Supermarkt, der Besuch bei Nachbarn und der Ausflug mit der Familie. Vor allem das Treppensteigen bereitet älteren Menschen oft Schwierigkeiten, und viele schaffen es irgendwann gar nicht mehr, die Stufen zu erklimmen.  

Doch trotz fehlender körperlicher Vitalität, trotz Gelenkschmerzen und trotz nachlassender Sehkraft möchten Seniorinnen und Senioren verständlicherweise dort alt werden, wo sie sich besonders wohlfühlen und sich auskennen: in ihrer eigenen Wohnung. 

Vorsicht, Sturzgefahr   

Zum Glück gibt es Hilfsmittel, die für mehr Sicherheit sorgen. Dazu zählen beispielsweise Haltegriffe und rutschsichere Matten im Bad. Gerade hier ist die Sturzgefahr groß, schon allein durch die oft feuchten, glatten Böden. Wer im Bad ausrutscht und fällt, kann sich schmerzhafte Prellungen, Platzwunden und Knochenbrüche zuziehen. 

Weil viele ältere Menschen nicht mehr so beweglich sind, kann vor allem das Einsteigen in die Badewanne zu einem akrobatischen Akt werden. Sicheres Gleiten in die Wanne ermöglicht dann ein Badewannenlifter. Und: Eine gute Alternative zur Badewanne ist eine Dusche mit geringer Einstiegshöhe, die sich häufig auch nachträglich ins Bad einbauen lässt. 

Mehr Komfort und Unabhängigkeit  

Ein paar Umbaumaßnahmen können auch in der Küche für mehr Wohnkomfort, Sicherheit und Lebensqualität sorgen: Eine wesentliche Erleichterung ist es für Senioren, wenn sie möglichst alle Tätigkeiten im Sitzen erledigen können. Dazu könnte zum Beispiel ein Teil der Arbeitsplatte tiefer angebracht und der Platz darunter frei gelassen werden. Um beschwerliches Bücken zu vermeiden, sollten Kühlschrank, Backofen und Mikrowelle möglichst in Greif- und Blickhöhe eingebaut sein. 

Menschen, die nur noch wenig Kraft in den Armen haben oder auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind können von Innentüren profitieren, die sich automatisch öffnen. Ist der persönliche Tür-Assistent erst eingebaut, reagiert die Tür entweder auf leichten Druck oder lässt sich durch Taster oder Sender nahezu berührungsfrei öffnen und schließt automatisch. 

Mobil dank Treppenlift 

Wenn Laufen und Treppensteigen immer beschwerlicher und schließlich vielleicht sogar unmöglich wird, sind Treppenlifte nützliche und komfortable Helfer. Sie überwinden mühelos Barrieren im eigenen Häuschen, können aber, die Erlaubnis des Vermieters vorausgesetzt, auch in Treppenhäusern von Mietwohnungen oder Mehrfamilienhäusern angebracht werden. 

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Treppenliften: Sitzlifte, die mit einem „Sessel“ ausgestattet sind, und Plattformlifte, die auch Rollstuhlfahrer von einer Etage in die andere befördern können. Moderne Lifte haben selbst mit kurvenreichen oder steilen Treppen kaum Probleme und auch der Einbau ist weit weniger aufwändig, als viele vermuten. 

Wichtig zu wissen: Die Pflegekasse kann für Pflegebedürftige der Pflegegrade ein bis fünf auf Antrag bis zu 4.000 Euro als Zuschuss für sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen zahlen. Diese Maßnahmen sollten die häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen, erheblich erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen.

Augen auf im Alltag 

  • Sorgen Sie für eine ausreichend helle Beleuchtung, vor allem im Treppenhaus und in der Diele. Im Dunkeln beleuchten Sensor-Nachtlichter für die Steckdose z. B. den Weg vom Schlafzimmer ins Bad. 
  • Verbannen Sie kippelige Stühle, Schränkchen sowie lose Teppiche und Läufer aus Ihrer Wohnung. 
  • Benutzen Sie selbst stabile Tische und Stühle niemals als Steighilfen. Leitern und spezielle Tritthocker mit GS-Zeichen sind kostengünstige Alternativen.
  • Machen Sie Ihr Treppenhaus sicherer – mit beidseitigem Handlauf und rutschsicheren Teppichmatten auf den Stufen. Verzichten Sie darauf, Treppenabsätze mit Blumenvasen oder Grünpflanzen zu schmücken. 
  • Lassen Sie Ihre Sehfähigkeit regelmäßig überprüfen. Augenärztin bzw. Augenarzt können auch feststellen, ob die Sehhilfe noch optimal ist. Gutes Sehen ist wichtig, um sich zu Hause sicher orientieren und bewegen zu können. 

Quelle: www.ratgebergesund.de

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