Turbulenzen trotzen

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Unregelmäßige Monatsblutung, fliegende Hitze, schlechter Schlaf … Oft stecken die Wechseljahre dahinter. Woran Sie das Klimakterium ­erkennen – und wie die Naturapotheke Frauen in dieser aufregenden Lebensphase unterstützt? Wir verraten es Ihnen.

Die eine fürchtet sich vor ihnen, die andere sehnt sie geradezu herbei. Die Wechseljahre gehören zu den ganz großen Einschnitten im Leben einer Frau. In dieser Phase verändert sich vieles: Die lästigen Monatsblutungen hören endlich auf. Die andere Seite ist: Auch der fruchtbare Lebensabschnitt geht nun vorüber. Das Klimakterium hat Vor-, aber auch Nachteile.

Schleichende Veränderungen 

Selten sind die Wechseljahre über Nacht plötzlich da. In der Regel schleichen sie sich ein. Nach und nach ist auf die Periode nicht mehr zu 100 Prozent Verlass. Die „Tage“ kommen unregelmäßiger als noch in den Jahren zuvor. Eine veränderte Regelblutung ist eines von vielen ersten Anzeichen, dass der weibliche Hormonhaushalt auf Kurswechsel geht. Mit den Wechseljahren sinkt der Anteil des Geschlechtshormons Östrogen im Körper. Je geringer der Pegel ist, desto stärker werden die Signale, die früher oder später jede Frau zu spüren bekommt.

Gefühle fahren Achterbahn

Typisch für die turbulente Lebensphase: Vielen Frauen fällt das Schlafen nicht mehr so leicht. Eine scheinbar grundlose innere Unruhe hindert beim Hinabgleiten ins Land der Träume, mitunter stören zudem häufige Wachphasen die Nachtruhe. Wenn der erholsame Schlaf fehlt, dann leidet auch die Belastbarkeit am Tag. Gereiztheit kann sich breitmachen. Die Nerven sind vielleicht keine Drahtseile mehr, sondern fühlen sich eher wie feinste Spinnweben an. Viele Frauen in den Wechseljahren leiden unter diesen Stimmungsschwankungen. An manchen Tagen fahren die Gefühle Achterbahn, an anderen ist alles in Butter.

Schweiß lass nach

Manche Frauen in den Wechseljahren klagen auch über Herzrasen ohne ersichtlichen Grund. Wieder andere haben plötzlich ungewöhnlich oft mit Kopfschmerzen zu tun. Ein weitverbreitetes Anzeichen für die Wechseljahre ist die sogenannte „fliegende Hitze“. Wie aus dem Nichts läuft der Kopf hochrot an und der Schweiß rinnt aus allen Poren. Hitzewallungen braucht eigentlich niemand, trotzdem kämpfen mit diesen Symptomen mehr als 30 Prozent aller Frauen, wenn sie das gewisse Alter erreicht haben.

Körper im Wandel

Viele Frauen nehmen körperliche Veränderungen sehr direkt wahr, andere spüren zum Glück kaum etwas. Unangenehm kann Brustspannen sein, medizinisch sagt man Mastodynie. Ein schmerzhaftes Ziehen in den Brüsten mit einer ungekannten Druckempfindlichkeit. Schade: Die Lust auf Sex kann nachlassen. Scheidentrockenheit ist plötzlich auch ein Thema. Verantwortlich dafür ist wieder der wechseljahresbedingte Mangel am weiblichen Hormon Östrogen.

Hilfe aus der Natur

Wenn die Hormonumstellung Beschwerden und Unwohlsein auslöst, lohnt sich ein Blick in die Naturapotheke. Die Pflanzenmedizin kennt jede Menge Kräuter, die typische Begleitsymptome lindern können. Qualitativ hochwertige Präparate aus der Apotheke garantieren wirksame und sichere Dosierungen.

Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Sie gilt als die Pflanze gegen Wechseljahresbeschwerden überhaupt und ist medizinisch gut erforscht. Mit ihrer östrogenartigen Wirkung hilft die Traubensilberkerze bei Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Hitzewallungen. Sie lässt sich gut kombinieren mit beruhigenden Heilpflanzen wie Baldrian, Melisse oder Johanniskraut. Fertigpräparate in Form von Kapseln und Tabletten gibt es in Ihrer Apotheke. Globuli sind unter dem Namen Cimicifuga erhältlich.  

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

Vorwiegend bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt, kann die Heilpflanze auch in den Wechseljahren eine gute Alternative sein. Jegliche hormonelle Umstellungen sprechen auf die Wirkstoffe dieses Krauts an. Verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle aus den reifen Früchten besitzen medizinisch wirksame Eigenschaften. Insbesondere zu Anfang der Wechseljahre, wenn Zyklusbeschwerden und spannende Brüste den Hormonumbau einleiten, wird Mönchspfeffer empfohlen. Er ist in verschiedenen Darreichungsformen in der Apotheke erhältlich.

Rhapontik-Rhabarber (Rheum rhaponticum)

Nicht unsere Gartenpflanze, sondern der Sibirische Rhabarber hat in seinen Wurzeln östrogenartige Substanzen. Spezielle Trockenextrakte aus dem Knöterichgewächs können typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Erschöpfungsgefühle reduzieren.

Muskatellersalbei (Salvia sclarea)

Ein Hormonhaushalt im Ungleichgewicht ist das klassische Einsatzgebiet dieser Heilpflanze. Die ätherischen Öle mit dem krautigen Duft lösen Verspannungen und Krämpfe im Unterleib. Muskatellersalbei ist daher nicht nur bei Menstruationsbeschwerden geeignet, sondern auch in den Wechseljahren. Weil er außerdem nervenstärkend wirkt, hilft er gleichzeitig gegen Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen. Muskatellersalbei ist als ätherisches Öl in der Apotheke erhältlich.

Schafgarbe (Achillea millefolium) und Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Die zwei Lieblinge der Frauenheilkunde sind immer gefragt, wenn der Zyklus aus dem Takt gerät. Ob Regelschmerzen oder Zwischenblutungen: Präparate mit dem Kraut von Schafgarbe und Frauenmantel greifen regulierend ein. Starke Blutungen und krampfartige Schmerzen verlieren ihre Heftigkeit. Mehr Balance können sie auch in wankende Gemütslagen während der Wechseljahre bringen. Die gängigste Anwendung ist Arzneitee. Es gibt aber auch Tropfen, Saft, Tabletten und homöopathische Mittel.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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