Warzen wegzaubern – so geht’s

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Fast jeder Mensch hat irgendwann mit den gutartigen Hautwucherungen zu kämpfen, vor allem Kinder sind betroffen. Doch Warze ist nicht gleich Warze: Erfahren Sie, welche es gibt und was dagegen hilft. 

Rund oder spitz, einzeln oder in Gruppen, im Gesicht oder am Fuß: Warzen treten in verschiedensten Formen und an allen Stellen des Körpers auf. Im Gegensatz zu Alterswarzen, die ab circa 40 Jahren aufgrund verstärkter Hornhautbildung entstehen, werden »echte« Warzen durch humane Papillom-Viren, kurz HPV, verursacht. Die Erreger dringen durch kleinste Verletzungen in unsere oberen Hautschichten ein und sorgen dort für eine Vermehrung der Hautzellen.

Welche Warze ist es?

Vulgäre beziehungsweise gewöhnliche Warzen sind stecknadelkopfgroß mit rauer Oberfläche und bilden sich oft an Füßen, Fingern und am Handrücken. 

Dornwarzen wachsen überwiegend unter der Fußsohle und werden aufgrund des Körpergewichts nach innen gedrückt. Sie können recht groß werden und Schmerzen verursachen; häufig werden sie mit Hühneraugen verwechselt. Im Gegensatz zu Dornwarzen, die meist bräunliche Punkte aufweisen, sind Hühneraugen jedoch eher glasig.

Mosaikwarzen sitzen ebenfalls häufig am Fußballen oder an den Zehen, verursachen aber anders als Dornwarzen selten Beschwerden. Sie sind im Normalfall auch deutlich kleiner, können sich aber beetartig ausbreiten.

Flach- oder Planwarzen sind, wie der Name schon sagt, wenig erhöht. Die kleinen Hautveränderungen zeigen sich meist im Gesicht, auf der Stirn, an den Händen und Unterarmen und können sich gelblich-braun verfärben. Schmerzen verursachen sie nicht.

Besser behandeln (lassen)

Viral ausgelöst, sind Warzen ansteckend und werden etwa durch direkten Hautkontakt oder über infizierte Gegenstände wie Handtücher übertragen. Häufig erwischen sie uns, wenn unser Immunsystem schwächelt. Auch bei Kindern sind die fachsprachlich Verrucae genannten Hautveränderungen sehr verbreitet, da ihre Abwehr noch nicht voll ausgebildet ist. 

Die gute Nachricht: Warzen sind meist harmlos. Um Verwechslungen mit anderen Hauterkrankungen auszuschließen, sollte Ihre Vermutung jedoch von Ihrer Dermatologin oder Ihrem Dermatologen bestätigt werden. Steht die »Diagnose Warze« fest, können Sie dem Knubbel mit verschiedenen Methoden zu Leibe rücken. In der Apotheke erhalten Sie hierfür Lösungen, Tinkturen und Pflaster mit Salicyl-, Milch-, Chloressig- oder Ameisensäure. Auch die Kryotherapie (»Vereisung«), bei der Kälte die Zellen der oberen Hautschicht zerstört, wodurch die Warze verkleinert und sukzessive abgetragen wird, gibt’s zur praktischen Heimanwendung in Apotheken. Warzen an kritischen Stellen, etwa im Gesicht, sowie tiefe und große Exemplare bitte ärztlich behandeln lassen; in Hautarztpraxen kommt auch der Laser gegen die Hautwucherungen zum Einsatz.

Vorsicht, Feigwarzen!

Humane Papillom-Viren lösen nicht nur herkömmliche Warzen aus, sondern auch Feig- beziehungsweise Genitalwarzen. Diese treten etwa an Scheide, Penis oder Anus auf, sind ansteckend und können beim Sex stören und schmerzen. Sie sollten ärztlich behandelt werden. Kondome schützen vor einer Ansteckung. Da HPV auch das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöht, ist eine Impfung empfehlenswert. Sie sollte jedoch vor dem ersten Geschlechtsverkehr im Alter von neun bis 14 Jahren durchgeführt werden.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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