Wenn die Tränen fehlen
drucken vorlesenMangelt es den Augen an Feuchtigkeit, brennen und ermüden sie schnell. Dahinter steckt oft das Sicca-Syndrom.
»Sicca« bedeutet »trocken«. Der Begriff, der dem verbreiteten Syndrom seinen Namen gibt, verdeutlicht, wie sich das Auge anfühlt. Gründe gibt es viele: verschiedene Erkrankungen, Medikamente – oder einfach das Alter.
Wie äußert es sich?
Das Sicca-Syndrom geht mit Juckreiz, Brennen und Rötungen einher. Oft fühlen sich die Augen müde an und es entsteht ein ausgeprägtes Fremdkörpergefühl – so, als würde ein Sandkorn im Auge reiben. Auch die Sehleistung kann leiden, dann ist alles verschwommen oder die Lichtempfindlichkeit steigt. Kurioserweise kann auch verstärkter Tränenfluss auftreten. Dauerhaft trockene Augen können Schaden an der Hornhaut nehmen, Entzündungen verursachen und das Sehvermögen gefährden.
Woher kommt es?
Meist ist zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden, um die Augenoberfläche ausreichend mit jedem Lidschlag vor dem Austrocknen zu schützen. Da mit zunehmendem Alter die Produktion dieses natürlichen Schutzfilms nachlässt, sind häufig ältere Menschen betroffen. Das Sicca-Syndrom kommt außerdem als Begleiterscheinung bei Diabetes mellitus, chronischen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und bei verschiedenen Rheumaformen vor.
Zu den Medikamenten, die den Tränenfilm negativ beeinflussen können, zählen Betablocker gegen Bluthochdruck, bestimmte Schlafmittel sowie Allergiepräparate. Hier kann der Arzt, der die Mittel verschreibt, eventuell eine Alternative anbieten.
Was hilft?
Öfter mal blinzeln und die Augen für einige Momente zu schließen, kann schon viel bewirken, vor allem bei langen Sitzungen vor dem Bildschirm. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge von täglich anderthalb bis zwei Litern. Durch trockene Raumluft, Belüftungs- oder Klimaanlagen verdunstet der Tränenfilm auf dem Augapfel schneller, also regelmäßig Fenster auf! Wichtig: Nicht reiben, das reizt die Augen noch mehr!
Bewährt haben sich Tränenersatzmittel, die auch »künstliche Tränen« genannt werden. Sie stabilisieren den Schutzfilm auf dem Auge und ergänzen fehlende Feuchtigkeit. In der Apotheke gibt es die lindernden Präparate als Tropfen oder Spray. Spezielle Augengele oder -salben wirken über Nacht. Welches Präparat im Einzelfall am sinnvollsten ist, weiß der Augenarzt.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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